Arthritis ist eine akute Entzündung im Gelenkbereich. Über den akuten Auslöser hinaus nehmen – vor allem bei chronischen Formen – auch psychosomatische Faktoren einen Einfluss auf das Krankheitsbild. Ein Mensch, bei dem die Gelenkbewegung schmerzhaft wird, erlebt eine Form von Begrenzung, die oftmals zu Einschränkungen im psychischen Bereich in Beziehung steht. Die seelischen Belastungen zeigen sich z. B. als Angst vor einer möglichen Unselbständigkeit oder durch ein Grundgefühl von Traurigkeit und Resignation, das nicht verarbeitet werden kann. Patienten mit chronisch-wiederkehrender Arthritis können oftmals nicht nur körperlich, sondern auch seelisch nicht so stark „ausschreiten“, wie sie möchten. Der „Fort-Schritt“ ist behindert, „große Sprünge“ und „Weiterkommen“ fallen schwer – auch und gerade im Bereich des Emotionalen.
„Was man nicht erklären kann, sieht man gern als Rheuma an“, sagt der Volksmund, und in der Tat sind rheumatische Schmerzen besonders diffus, schwer zu lokalisieren und im Anfangsstadium als solche oft nicht eindeutig zu erkennen. Das Wort Rheuma leitet sich vom gleichnamigen altgriechischen Wort für Strömung und Fluss aus, denn Rheumaschmerzen werden von den Betroffenen als fließend und ziehend empfunden. Der Begriff wurde erstmalig im 16. Jahrhundert verwendet; damals glaubte man auch, es sei kalter Schleim, der vom Gehirn in Arme und Beine hinab fließe und dort die typischen Rheumaschmerzen auslöse.
Heute kennt die Schulmedizin zwischen zweihundert und vierhundert Krankheitsbilder, die im weitesten Sinne dem sog. Rheumatischen Formenkreis zugerechnet werden, sich in Verlauf und Prognose allerdings unterscheiden. Eine der häufigsten und am besten zu diagnostizierenden Formen ist die Chronische Polyarthritis (cP). Bei diesem, auch Rheumatoide Arthritis genannten Krankheitsbild sind mehrere Gelenke entzündet; mit der Zeit verformen sie sich und werden schließlich unbeweglich.
Wie macht sich eine Chronische Polyarthritis bemerkbar? Im Anfangsstadium leiden die Patienten zunächst unter uncharakteristischen Symptomen wie Müdigkeit, Leistungsschwäche, Gewichtsverlust, starkem Schwitzen, Kribbeln und Durchblutungsstörungen an Händen und Füßen sowie Fieber. Später, nach Wochen, Monaten oder Jahren, beginnen die Fingergelenke zu schmerzen, vor allem im Bereich der Grundgelenke von Zeige- und Mittelfinger, seltener an den Endgelenken. Die Beschwerden treten symmetrisch auf, also in der rechten und linken Hand gleichzeitig. Morgens nach dem Aufstehen sind die Finger für eine halbe Stunde steif und schmerzen bei jeder Bewegung, oft sind sie auch gefühllos. Der kleine Finger ist dabei aber meistens ausgespart. Während der Akutphase, die sechs und mehr Wochen dauern kann, sind die Gelenke so geschwollen, dass man bei geballter Faust „Berg“ und „Tal“ zwischen den Knöcheln kaum noch voneinander unterscheiden kann. Schmerzen entstehen auch im Bereich der Halswirbelsäule und in Armen und Beinen. Später entwickeln sich tastbare Knoten unter der Haut und in der Nähe von Hand- und Fingergelenken sowie am Ellenbogen, meist an der Streckseite der Gelenke. Im Blutbild sind die sog. Rheumafaktoren positiv. Im Röntgenbild lassen sich eine gelenknahe Osteoporose sowie sog. Usuren, Knochendefekte unter dem Knorpel, erkennen. Im Spätstadium der Erkrankung bildet sich die Fingermuskulatur zurück, die Finger werden krumm („Schwanenhalsdeformität“) und sind zur Kleinfingerseite hin abgewichen, außerdem versteift.
Gelenkentzündungen gehen mit Schmerzen und Bewegungseinschränkungen einher. Wenn ein Mensch sich nicht mehr bewegen kann, steckt er in einer festgefahrenen Situation. Damit ein Gelenk gleiten kann, braucht es Bewegung, denn diese regt die Bildung der Gelenkflüssigkeit an. So ist auch im übertragenen Sinne eine innere Beweglichkeit notwendig, damit im Leben alles wie geschmiert läuft.
Bei einer akuten Arthritis ist es oft hilfreich, sich die Lokalisation der Beschwerden anzuschauen, denn sie kann viel über die hauptsächlich zugrundeliegende Problematik verraten. Wiederkehrende Gelenkentzündungen im Bereich der Fingergelenke treffen vor allem Menschen, die sich schwer tun, ihr Leben in den Griff zu bekommen. Entzündungen im Bereich der Handgelenke können einen Hinweis geben auf Konflikte im Bereich der eigenen Handlungsfähigkeit. Arthritiden in den Ellenbogengelenken haben oft mit dem Thema Durchsetzung zu tun, während sich Hüftgelenksentzündungen häufig einstellen, wenn der Fortschritt im Leben blockiert und das Gefühl des Lebenssinns verloren gegangen ist. Kniegelenksentzündungen können auf nicht verarbeitete Demütigungen hinweisen, während eine Arthritis im Fußgelenk mit Problemen in Beziehung stehen kann, in einem Lebensbereich den notwendigen Absprung zu schaffen. So sehr man sich vor allzu simplen psychosomatischen Gleichsetzungen hüten sollte, so wertvoll und oft auch erstaunlich zutreffend können im einzelnen Fall die Hinweise sein, welche von der Lokalisation der Gelenkentzündung auf das unverarbeitete Seelenthema gegeben werden.
In diesem Zusammenhang ist interessant, dass das lateinische Wort für Gelenk, Articulatio, mit dem Fremdwort Artikulation (Aussprechen von Gefühlen und Gedanken) etymologisch eng verwandt ist. Unsere Sprache ist klug und weist in diesem Fall darauf hin, dass Menschen, die unter der Gelenkerkrankung Arthritis leiden, sich nicht nur auf der körperlichen, sondern auch auf der emotionalen Ebene nicht mehr genug „bewegen“: Sie „artikulieren“ nicht deutlich genug, was sie empfinden. Nicht ausgesprochene Gefühle wirken dann wie Sand im Getriebe und bleiben als Entzündung im Gelenk stecken. Artikulation ist letztlich ein offensiver Prozess. Und genau darum geht es. Die Chronische Polyarthritis ist eine Autoimmunerkrankung, d. h. der Patient richtet seine normalen aggressiven Impulse gegen sich selbst – statt nach außen. Um die eigene „Artikulation in der Welt“ muss jeder Mensch kämpfen und seine vitalen Energien nicht gegen sich, sondern in die Welt hinein ausleben, indem er sich zum Ausdruck bringt, indem er also „artikuliert“.
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