Sie kommen plötzlich, aber nicht unerwartet: Panikattacken. Dabei handelt es sich um schlagartig auftretende Gefühle von Angst, die den Betroffenen aus heiterem Himmel überfallen und ihn massiv verunsichern. Fachleute zählen diese plötzlichen Angstanfälle zum Symptomenkomplex der sog. Posttraumatischen Belastungsstörung. Panikattacken sind ein Zeichen für seelisches Überfordertsein in der aktuellen privaten oder beruflichen Lebenssituation. Doch es gibt auch gute Nachrichten: Diese Form der Angststörung ist heilbar!
Herzklopfen, Schweißausbrüche und das Gefühl, nicht mehr tief durchatmen zu können: So kann eine Panikattacke den Betroffenen unter Stress setzen. Aber auch Schwindel und Fremdheitsgefühle sind nicht untypisch. Plötzlich ist man sich seiner selbst nicht mehr sicher; man fühlt sich in der Situation, in der man sich gerade befindet, äußerst unwohl und irgendwie nicht richtig dazugehörig. Betroffene fürchten, die Kontrolle zu verlieren oder wahnsinnig zu werden. Panikattacken können überall auftreten: im Bus, am Schreibtisch, in der Nacht oder beim Einkaufen. Es sind kleinste Auslöser, die das Fass zum Überlaufen bringen. Manchmal reicht ein besorgter Gedanke – und die Panik hat den Betroffenen wieder voll im Griff. Die eigentlichen Hintergründe liegen jedoch tiefer: zu ihnen gehören traumatische Erfahrungen in der Kindheit, aber auch aktuelle Ereignisse, die mit Verlust und Trennung einhergehen wie ein Todesfall in der Familie, Scheidung, Umzug oder eine berufliche Veränderung. Auch Menschen, die im Job gemobbt werden und kein Verständnis für ihre Nöte finden, können Panikstörungen entwickeln.
Panikattacken zählen zu den Angstzuständen, für die es bei nüchterner Betrachtung der auslösenden Situation keine Ursache gibt. Sie führen zu seelischen und körperlichen Beschwerden wie sie auch bei echten und begründeten Angstsituationen entstehen, ohne dass es jedoch eine entsprechende Bedrohung gibt. Menschen, die zu Panikattacken neigen, befinden sich häufig in seelischen Konfliktsituationen, die ihnen entweder nicht bewusst sind oder für deren Lösung sie keinen Weg sehen. So entsteht eine emotionale Sackgassensituation, aus der es zunächst keinen Ausweg zu geben scheint und die für den Betroffenen eine chronische Belastung darstellt.
Panikattacken können spontan, ohne Vorwarnung und zu jeder Tages- und Nachtzeit auftreten oder von Situationen, Ereignissen und Orten ausgelöst werden, die bereits früher Angst hervorgerufen haben, z. B. Aufzüge, Tunnel, U-Bahnen, Flugzeugkabinen, im Kino oder beim Friseur, also in Situationen, die durch Enge gekennzeichnet und schwer zu kontrollieren sind.
Panikattacken machen sich durch körperliche, emotionale und gedankliche Symptome bemerkbar. Dazu gehören neben den bereits genannten auch Blutdruckanstieg, beschleunigte Atmung, Schwitzen oder Frieren, Muskelanspannung, weiche Knie, Kribbeln in den Extremitäten, Sehstörungen, Übelkeit, Schwindel, Zittern, Schlafstörungen, aber auch Durchfallneigung und Harndrang. Der Panikpatient fühlt sich ängstlich, bedroht, unsicher und angespannt, kann sich nicht mehr auf seine momentane Tätigkeit konzentrieren und malt in Gedanken Szenarien aus, für die es keinerlei äußeren Anlass gibt, z. B. eine Herzattacke oder einen Autounfall. Mit der Zeit entsteht die „Angst vor der Angst“: Situationen oder Orte, an denen Panikattacken schon einmal aufgetreten sind, werden immer häufiger gemieden. Viele Betroffene gehen nur noch in Begleitung aus dem Haus oder greifen zu Alkohol und Psychopharmaka, um sich zu beruhigen. Doch Verhaltensänderungen in Richtung Rückzug und Vermeidung sind der völlig falsche Weg. Denn: Durch Vermeidung von potentiellen Auslösesituationen und die Flucht in private Rückzugsmöglichkeiten wird die Angst im Laufe der Jahre verstärkt. Der Weg aus der Angst heraus gelingt aber am besten durch den bewusst gewählten Weg in die Angst hinein: Wer es lernt, sich freiwillig in eine harmlose, aber für ihn angstauslösende Situation zu begeben und diese auszuhalten, wird die Erfahrung machen, dass seine Anspannung sich auflöst. So kann sich ein neues Gefühl von persönlicher Stärke entwickeln. Mit der Zeit werden die Panikattacken seltener, bis man sich irgendwann wieder ganz unbefangen in Situationen begeben kann, die früher einmal Angst ausgelöst haben. Wer zum Beispiel Angst vor geschlossenen Aufzugkabinen hat, kann diese Angst abbauen, wenn er – am Anfang mit einer Begleitperson – in einem Hochhaus zehn oder zwanzig Mal hintereinander über alle Stockwerke im Aufzug nach oben und nach unten fährt. Das ist ein Training, welches am Anfang zwar ein wenig Überwindung kostet, bei dem der Patient aber die Erfahrung machen kann, dass seine Angst umso stärker abnimmt, je länger er sich der zuvor gefürchteten Situation stellt … bis ihm das Aufzugfahren irgendwann kaum noch etwas ausmacht. Über verhaltenstherapeutische Trainings wie diese können Betroffene wieder Zutrauen zu sich selbst und zu ihrer psychischen Stabilität aufbauen – und sich langsam aus der Angst herausarbeiten.
Die griechische Mythologie erzählt von einem Hirtengott namens Pan, der ein Mischwesen aus Mensch (Oberkörper) und Ziegenbock (Unterkörper) war. Er liebte Musik und Tanz, doch die Mittagsruhe war ihm heilig. Wer ihn dann störte, musste mit heftigen Reaktionen rechnen, die seine Herden zu einer plötzlichen und sinnlosen Massenflucht veranlassten. Diese Geschichte stand Pate für die Begriffe Panik und panischer Schrecken.
Hinter panischen Angstzuständen steht eine meist unbewusste Angst vor dem Tod. Die Beschäftigung mit der eigenen Sterblichkeit und die Akzeptanz dieser Tatsache löst die Angst und schafft eine neue Offenheit für das Leben. Für diesen Prozess ist Bewusstheit nötig, vor allem auch eine Auseinandersetzung mit der aktuellen Lebenssituation. Überforderungen in Familie und Beruf, die in der inneren Wahrnehmung des Patienten als existentiell bedrohlich empfunden werden, sollten aufgedeckt und ausgesprochen werden. Es gibt keine seelischen Konflikte, die sich durch das Aussprechen der zu ihnen gehörenden Gefühle nicht lösen lassen – und sei es, weil der Betroffene im Sprechen über die Dinge erkennt, dass es immer Möglichkeiten gibt, an den eigenen biografischen Stellschrauben zu drehen, Dinge zu verändern, Konflikte durchzuarbeiten und mit der Zeit Auswege auch für das zu finden, was lange aussichtslos erschien.
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