Gelbe, grüne und rote Trauben kennt man als frische Frucht, ferner weiterverarbeitet als Traubensaft sowie als Weißwein, Roséwein und Rotwein. Die Weinrebe, an der sie wächst, Vitis vinifera, wurde aus Kreuzungen mit Wildreben kultiviert. In Vorderasien lässt sich der Weinanbau bis ins sechste, in Ägypten bis ins vierte vorchristliche Jahrtausend zurückverfolgen.
Für die Saft- und Weinherstellung werden frische, reife Trauben in einer Presse kräftig ausgepresst. Dabei entsteht ein sogenannter Trester aus Traubenschalen und Traubenkernen, der sog. Presskuchen. Dieser wird bei geringen Temperaturen schonend getrocknet und anschließend zu einem feinen Mehl weiterverarbeitet.
Der Presskuchen wird vor dem Vermahlen nicht entölt, so dass das aus ihm hergestellte Mehl noch reich an hochwertigen Fettsäuren bleibt.
Gesundheitlich besonders interessant ist das Traubenkernmehl aus den roten Weintrauben. Denn es enthält eine Substanz, die in der Lage ist, Alterungsprozesse zu verlangsamen und insbesondere die Blutgefäße zu kräftigen: OPC (oligomere Proanthocyanidine). OPC ist ein hochwirksames Antioxidans. Diese Stoffgruppe ist in der Lage, sogenannte freie Radikale zu neutralisieren, indem sie deren freies Elektron binden. Freie Radikale sind instabile Moleküle, weil sie ein partnerloses, freies Elektron besitzen. Sie sind also nicht chemisch stabil, sondern rauben ständig benachbarten Molekülen das Elektron, das ihnen selber fehlt. Das beraubte Molekül „stiehlt“ daraufhin ein Elektron von einem dritten Molekül. So setzt sich eine dominoartige Kettenreaktion von zellschädigenden Prozessen fort, der letztlich ein Alterungsprozess ist. Antioxidantien wie OPC bremsen diesen Prozess, indem sie den freien Radikalen das fehlende Elektron zur Verfügung stellen.
In keinem Nahrungsmittel ist der OPC-Gehalt derart hoch wie in Kern von roten Trauben, ganz besonders aber in ihrem Mehl: dem Traubenkernmehl. Das darin enthaltene OPC hat eine Bioverfügbarkeit von fast 100 %. Nach heutigem Forschungsstand ist OPC das stärkste bekannte Antioxidans, etwa 18 bis 20 Mal wirkungsvoller als Vitamin C und 50 Mal wirksamer als Vitamin E. OPC kann die Blut-Hirn-Schranke überwinden und darüber auch Hirngewebe vor der Schädigung durch freie Radikale schützen. OPC ist völlig nebenwirkungsfrei. Neuere Forschungen sprechen ihm sogar eine schützende Wirkung vor Krebserkrankungen zu. Traubenkernmehl enthält immer auch einen Schalenanteil. Dieser ist reich an Resveratrol – wie OPC ebenfalls ein hochwirksames, gefäßschützendes Antioxidans.
Stark OPC- und Resveratrol-haltige Lebensmittel wie Traubenkernmehl können Zirkulation und Belastbarkeit der Blutgefäße verbessern, das Bindegewebe kräftigen, die Gedächtnisleistung steigern, den Alterungsprozess verlangsamen sowie das Immunsystem stärken. Besonders wertvoll ist die tägliche Einnahme von Traubenkernmehl daher bei Herz-Kreislauferkrankungen, insbesondere der Arteriosklerose, bei zu hohem Cholesterinspiegel, Venenbeschwerden, Bluthochdruck, Bindegewebsschwäche, Stress, nachlassender Gedächtnisleistung und Demenz, Allergien, schwachen Gelenken, zur Nachbehandlung von Verletzungen aller Art, bei Vitalitätsmangel, Diabetes und Krebs, wo Traubenkernmehl eine wertvolle ernährungsmedizinische Begleitmaßnahme darstellt. Da das Mehl außerdem einen hohen Ballaststoffgehalt besitzt, regt es bei Darmträgheit und Verstopfung auf sanfte Weise die Verdauung an.
Traubenkernmehl ist relativ geschmacksneutral. Man kann es praktisch jedem Lebensmittel beimischen: Brot, Backwaren, Pizza, Kuchen, Suppen und Salatsaucen. Ein gehäufter Esslöffel jeden Morgen ins Müsli gerührt gewährleistet eine gute tägliche Versorgung mit den Antioxidantien OPC und Resveratrol.
Probieren Sie mal …
…folgende Verwendungsmöglichkeit: Panieren Sie Fisch, Fleisch oder Tofu in Zukunft nicht mehr in weißem Mehl, sondern in Traubenkernmehl. Das gibt dem Bratgut eine herzhafte Note und unterstützt das Röstaroma.
Traubenkernmehl – Anti-Aging für Arterien, Gehirn und Gewebe
© Margret Rupprecht
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