Bandscheibenbeschwerden

Die Volkskrankheit Rückenschmerzen geht auf degenerative Erkrankungen der Bandscheiben zurück. Doch auch psychosomatische Aspekte spielen eine entscheidende Rolle. Rein statistisch gesehen gibt es von zehn Menschen nur einen einzigen, der in seinem Leben niemals von Rückenschmerzen geplagt wird. Dagegen treten allein in Deutschland jährlich ca. 800.000 neue Bandscheibenvorfälle auf. Etwa 60.000 müssen operiert werden. Man kann es auch andersherum betrachten: In über neunzig Prozent der Fälle ist keine Operation erforderlich! Mit guten Naturheilmitteln und der richtigen Gymnastik können sich Bandscheibenbeschwerden oft auch ohne operativen Eingriff wieder bessern.

Bandscheiben: So sind sie aufgebaut

Im Inneren jeder Bandscheibe liegt ein gallertartiger Kern. Er wird umschlossen durch einen aus Knorpel bestehenden Faserring. Während der Faserring den gallertigen Kern umschließt, bilden zwei Platten aus Knorpel die obere und untere Begrenzung zum darüber bzw. darunter liegenden Wirbelkörper. Eine gesunde Stoßdämpferfunktion kann die Bandscheibe also nur aus dem Zusammenwirken von innerem Gallertkern, äußerem Faserring und den darüber und darunter liegenden Knorpelplatten gewährleisten.

Für die Entstehung von Bandscheibenvorwölbungen oder -vorfällen kommen mehrere Faktoren in Frage. Nicht zu unterschätzen sind die altersbedingten Degenerationsprozesse des Faserrings, der ja ebenso wie die Platten ebenfalls aus Knorpel besteht. Mit seiner Elastizität steht und fällt die Bandscheibenform und die Stabilität des Gallertkerns im Bandscheibeninneren. Zur Vorbeugung und Therapie von Bandscheibenvorwölbungen und -vorfällen nimmt die Gesunderhaltung des Knorpels einen großen Stellenwert ein.

Bei einer Bandscheibenvorwölbung buckelt sich der Gallertkern nach außen vor und übt einen Druck auf das Nervengewebe im Rückenmark aus. Bei einem Bandscheibenvorfall platzt der Faserring und der Gallertkern quillt nach außen, wo er ebenfalls Druck auf das umliegende Nervengewebe ausübt – und zwar meist deutlich stärker als bei einer Bandscheibenvorwölbung.

Rückenschmerzen: Seelische Ursachen?

Zu diesen anatomischen gesellt sich ein nicht zu unterschätzender psychosomatischer Aspekt: Wem der Chef oder die Angst vor bestimmten beruflichen und privaten Herausforderungen im Nacken sitzt, der ist weitaus eher ein Rückenschmerzkandidat als jemand, der ein entspanntes Familien- und Arbeitsleben besitzt. Menschen, die unter Dauerstress oder Depressionen leiden, erkranken um ein vielfaches häufiger als Personen, die ein eher ausgeglichenes Leben führen. Psychosomatisch gesehen wird bei der Bandscheibenvorwölbung etwas Weiches von zwei harten Elementen, den darüber- und darunter liegenden Wirbelkörpern, gewissermaßen in die Zange genommen und ordentlich gequetscht. Das kann ein körpersprachlicher Ausdruck der aktuellen Lebenssituation und der seelischen Befindlichkeit sein. Eine bewusste Auseinandersetzung mit unausgesprochenen psychischen Bedürfnissen ist dann oft die beste Therapie. Wer es lernt, die Widrigkeiten des Alltags besser zu verarbeiten, wird weitaus weniger unter Rückenbeschwerden zu leiden haben. Wer „Haltung zeigt“ und Dinge ausspricht, die schon längst hätten angesprochen werden sollen, macht oft die Erfahrung, dass seine Rückenschmerzen innerhalb weniger Tage und Wochen „einfach so“ zurückgehen – nicht selten sogar ohne medizinische Behandlung.

Bandscheibenoperation – Lösung aller Probleme?

Viele Patienten mit akuten Bandscheibenschäden erhoffen sich von einer Operation das Ende ihrer oft unerträglichen Rückenschmerzen. Doch viel zu oft bringt eine OP nicht die ersehnte Erleichterung. Zwar wird das störende, vorgequollene Bandscheibengewebe entfernt, dafür kann aber die dort entstehende Narbe den empfindlichen Nerv irritieren und weiterhin Schmerzen verursachen. Außerdem bleibt ein Bandscheibenraum zurück, der nicht mehr die frühere Funktionsfähigkeit besitzt. Nach jeder vierten Bandscheibenoperation sind die Schmerzen anschließend sogar schlimmer als vorher.

Bandscheibenoperationen müssen durchgeführt werden, wenn es im Ausbreitungsgebiet des gequetschten Nerven zu Lähmungen oder Taubheitsgefühlen kommt. Wenn dies – noch – nicht der Fall ist, dann ist es oftmals der langfristig bessere Weg, die Beschwerden mit naturheilkundlichen Mitteln und Krankengymnastik zum Abklingen zu bringen.

Bandscheibenbeschwerden: Praktische Tipps zur Selbstbehandlung bei Rückenschmerzen

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© Margret Rupprecht

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