Granatapfelsamenöl

Jungbrunnen für die älter werdende Frau

Was ist ein Granatapfel?

Granatapfelbäume (Punica granatum L.) werden etwa fünf Meter hoch. Sie sind robust und haben keine großen Ansprüche an den Boden, brauchen aber eher warme Temperaturen. Ihre ursprüngliche Heimat ist Afghanistan, Iran und Syrien; heute wachsen sie weltweit in den wärmeren Klimazonen vom Mittelmeerraum über Südasien und Australien bis nach Südamerika. Die Früchte des Granatapfelbaumes sind kugelig, haben etwa den Durchmesser eines großen Apfels und eine recht harte Schale. In ihren Fächern finden sich viele kleine Samen mit einer fruchtigen roten Hülle: die saftigen Granatapfelkerne.

Wie wird Granatapfelsamenöl hergestellt?

Granatapfelkerne sind nicht nur im persisch-arabischen Raum ein äußerst beliebtes Obst, sondern weltweit und auch hierzulande als Delikatesse geschätzt. Man kann sie vielseitig verwenden, beispielsweise als Zutat zu Desserts, Sommersalaten oder Müslis. Vielfach werden sie auch gepresst, um aus ihnen Granatapfelsaft herzustellen. Nach dem Pressen bleiben die Samenkerne zurück, die nur etwa 3 % des Gewichts der Gesamtfrucht ausmachen. Sie bestehen bis zu 20 % aus einem fetten Öl. Dieses Granatapfelsamenöl wird gewonnen, indem man die schonend getrockneten Samenkerne kalt presst. So entsteht ein fettes Öl, das zu den hochwertigsten Samenölen gehört, die wir kennen.

Welche wichtigen Inhaltsstoffe enthält Granatapfelsamenöl?

Granatapfelsamenöl ist reich an Punicinsäure, welche sich hemmend auf die Prostaglandinbiosynthese auswirkt und darüber einen antientzündlichen Effekt besitzt. Granatapfelsamenöl besitzt einen hohen Gehalt an sogenannten Phytoöstrogenen,  also Pflanzenhormonen, die eine strukturelle Ähnlichkeit mit körpereigenen Östrogenen besitzen. Granatapfelsamenöl ist außerdem reich an antioxidativen Inhaltsstoffen wie Vitamin E, Sterolen und Polyphenolen.

Bei welchen Regulationsstörungen wirkt Granatapfelsamenöl ausgleichend?

Das Samenöl des Granatapfels ist besonders wertvoll für Frauen in und nach dem Klimakterium. Sein Reichtum an Phytoöstrogenen hat sich in Studien als wirksam bei Wechseljahrsbeschwerden wie Hitzewallungen und Scheidentrockenheit erwiesen. Auch sind Phytoöstrogene in der Lage, in gewissem Umfang der Entstehung einer Osteoporose entgegenzuwirken, indem sie den Abbau des Knochens hemmen und seinen Aufbau fördern. Durch seinen reichen Gehalt an Antioxidantien ist Granatapfelsamenöl ein erstrangiges Hautpflegeöl, das die Schutzfunktion der Haut stärkt, ihre Regeneration unterstützt und vorzeitiger Hautalterung entgegenwirkt.

Praktische Tipps

Bei Scheidentrockenheit in und nach dem Klimakterium ist Granatapfelsamenöl ein hochreines und sehr gut verträgliches Gleitmittel mit einer Wirksamkeitsdauer von etwa einer Stunde. Wird täglich und mit wiederholten Kuren über mehrere Wochen Granatapfelsamenöl in die Scheide appliziert, können sich viele urogenitale Probleme, die aufgrund der erhöhten Empfindlichkeit von Blase und Scheide als Folge des Hormonrückgangs in den Wechseljahren entstehen, spürbar verringern.

Probieren Sie mal …

…folgendes Kosmetikum: Mischen Sie zu gleichen Teilen Granatapfelsamenöl mit Nachtkerzenöl und Sanddornfruchtfleischöl. Massieren Sie diese Ölmischung statt einer Nachtcreme allabendlich vor dem Schlafengehen sanft in Ihre Gesichtshaut ein – eine Antifaltenbehandlung aus der Natur mit durchaus sichtbaren Ergebnissen!

Granatapfelsamenöl – wertvoll für Haut, Schleimhaut und Hormonsystem

© Margret Rupprecht