Allergie

„Wer den Feind umarmt, macht ihn bewegungsunfähig“, sagt ein Sprichwort. In gewisser Hinsicht gilt dieser Satz auch für das Krankheitsbild Allergie: Eine Allergie ist eine von körperfremden, aber an sich harmlosen Substanzen ausgelöste Antikörperbildung mit nachfolgendem Entzündungs-, also Konfliktprozess. Bei der Allergie wird etwas zum Feind (Allergen) erklärt, das an sich keiner ist: Hausstaubmilben, Blütenpollen, Katzenhaare und ähnliches. Jede Allergie ist Ausdruck einer nicht gelungenen Integration von an sich normalen Substanzen. Schulmedizinische Allergietherapien zielen meist darauf ab, die auslösenden Stoffe zu meiden. Das ist in der Praxis oft nur schwer durchführbar und kann bei Mehrfachallergien zu massiven Beeinträchtigungen der Lebensqualität führen. Ein anderer Ansatz ist möglicherweise effektiver: Wer ein zunehmendes Verständnis dafür entwickeln kann, warum er auf manche Substanzen allergisch reagiert und welche tiefere Bedeutung hinter seinen spezifischen allergischen Reaktionen steht, kann den Konflikt dort lösen, wo er wirklich besteht: in der eigenen Psyche. Wenn es gelingt, das, was man innerseelisch bekämpft, auf die Bewusstseinsebene zu holen und emotional zu integrieren, braucht man auch im Außen nicht mehr auf so vieles aggressiv zu reagieren. Die Indikatorfunktion der Allergie kann sich dann manchmal erübrigen.

Was ist eine Allergie?

Das Krankheitsbild Allergie wird häufig als „Überempfindlichkeitsreaktion“ bezeichnet. Wörtlich übersetzt heißt es nichts anderes als „Reaktion auf Fremdstoffe“. Diese Fremdstoffe, sog. Allergene, sind eigentlich unschädliche Substanzen, auf die jedoch ein bestimmtes Individuum überempfindlich, d. h. mit einer Entzündung reagiert. Das Immunsystem schützt den Menschen vor Krankheitserregern und toxischen Substanzen. Auch harmlose Stoffe werden vom Immunsystem eliminiert – nur merkt man meist nichts davon, weil dies unterhalb der Wahrnehmungsschwelle abläuft. Klassische Allergene, deren Elimination aus dem Körper beim gesunden Menschen völlig symptomlos verläuft, sind pflanzliche Stoffe (Beispiel: Gräserpollen), tierische Substanzen (Beispiel: Bienengift, Hundehaare, Kuhmilcheiweiß), Metalle (Beispiel: Nickel in Modeschmuck) oder chemische Substanzen (Beispiel: Lebensmittelzusatzstoffe). In den letzten Jahrzehnten haben sich Allergien mehr und mehr gehäuft. Als Ursache wird die ständig steigende Belastung durch Fremdstoffe in der Umwelt diskutiert, der steigende Konsum von Genussmitteln und industriell vorgefertigter Nahrung sowie eine übertriebene Hygiene: Stadtkinder leiden 15mal häufiger an Allergien als Kinder, die auf einem Bauernhof groß werden. Letztere kommen schon in sehr jungen Jahren reichlich mit Pflanzen und Tieren in Kontakt, so dass ihr Immunsystem intensiver trainiert wird.

Allergien treten auch häufig in Familien auf, die sehr gesundheitsbewusst sind. Das Bemühen um ein besonders gesundes Leben lässt manchmal übertriebene Feindbilder entstehen. Auch wenn eine biologische Vollwertkost jeder anderen Ernährung vorzuziehen ist, muss auch mal ein Besuch bei Mac Donalds sein dürfen. Wenn Eltern in Sachen Gesundheit allzu ideologisch sind, übernehmen ihre Kinder die elterlichen „Überempfindlichkeiten“ und reagieren schnell allergisch auf harmloseste Substanzen. Für die Prophylaxe einer Allergie ist es wichtig, sich angst- und vorurteilsfrei dem Leben in seiner ganzen Fülle aussetzen zu können. Natürlich soll man seine individuellen Vorlieben suchen – aber deshalb braucht man das, was nicht dazu gehört, noch lange nicht zum „Feind“ zu erklären.

Allergie-Symptome

Die Symptomatik einer Allergie richtet sich nach ihrer Art und ihrem Typ.
Die Allergieart wird vor allem vom Aufnahmemechanismus bestimmt, z. B.

  • Inhalationsallergie: Einatmen von Allergenen in Staubform, z. B. Gräserpollen oder Hausstaubmilbenkot.
  • Nahrungsmittelallergie: Zufuhr von Allergenen durch Nahrungsaufnahme, z. B. Kuhmilch, Erdbeeren, Schweinefleisch, Lebensmittelzusatzstoffe.
  • Arzneimittelallergie: Ausgelöst durch Medikamenteneinnahme, besonders häufig bei Penicillin.
  • Insektengiftallergie: Tritt vor allem nach Bienen- oder Wespenstichen auf.
  • Parasiten- oder Mikrobenallergie: Findet sich bei Befall durch Würmer, Hefepilze im Darm und andere Parasiten bzw. Erreger, die sich längerfristiger im Körper einnisten können, vor allem im Verdauungstrakt.
  • Kontaktallergie: Allergische Reaktionen auf Schmuckmetalle, Kosmetika usw.

Neben der Unterscheidung nach Aufnahmemechanismen gibt es eine weitere nach der Art des Typs. Allergie ist noch lange nicht Allergie. Es gibt Formen, bei denen eine Reaktion sofort auftritt, und Formen, bei denen sich die Reaktionen erst nach mehreren Tagen bemerkbar machen. Im Wesentlichen unterscheidet man vier Typen, die isoliert oder auch als Mischform auftreten können:

  • Typ I (Soforttyp): Diese Form der Allergie wird durch sog. IgE-Antikörper vermittelt. Diese binden sich an bestimmte Zellen des Immunsystems (Mastzellen) und lösen die Freisetzung von Substanzen aus, z. B. Histamin, die eine Entzündung in Gang setzen. Ein typisches Beispiel ist der Heuschnupfen.
  • Typ II (Zytotoxischer Typ): Der Körper bildet Antikörper gegen Antigene, die auf der Oberfläche von körpereigenen Zellen oder Geweben liegen. Die ersten Reaktionen zeigen sich nach wenigen Minuten bis Stunden. Sie betreffen nur ein bestimmtes Organ oder Gewebe. Typische Beispiele sind Autoimmunerkrankungen oder die Zerstörung roter Blutkörperchen nach einer Bluttransfusion mit der falschen Blutgruppe.
  • Typ III (Immunkomplex-Typ): Hier bilden sich Immunkomplexe aus frei löslichen Antigenen und aus Antikörpern. Diese Komplexe können sich an Organen oder Geweben ablagern und dort allergische Reaktionen hervorrufen. Chronische, nicht ausheilende Infektionen, werden auf diese Weise aufrechterhalten. Die Allergie vom Typ III ist auch eine häufige Komplikation bei Autoimmunerkrankungen.
  • Typ IV (Spättyp): Sie wird nicht durch Antikörper, sondern durch T-Lymphozyten, eine Gruppe weißer Blutkörperchen, vermittelt. Die Aktivierung von T-Lymphozyten aktiviert weitere Abwehrzellen. Ein bekanntes Beispiel sind Kontaktallergien der Haut. Die Reaktion tritt verzögert auf, d. h. frühestens zwölf Stunden nach Berührung mit der auslösenden allergischen Substanz. Manchmal zeigen sich die ersten Symptome aber auch erst nach mehreren Tagen. Diese Form der Allergie wird daher auch als „Überempfindlichkeitsreaktion vom verzögerten Typ“ bezeichnet.

Die individuellen Symptome richten sich nach Art und Typ der Allergie. Sie dauern meist so lange an, wie die auslösenden Stoffe im Körper sind. In der Regel reagieren Haut und Schleimhäute. Sie zeigen die typischen Symptome einer Entzündung: Schwellung, Rötung und Sekretion. Je nach Lokalisation heißt das: Niesen, Schnupfen, gerötete Augen, Atemnot, Erbrechen, Durchfall; an der Haut: Nesselsucht und andere ekzemartige Ausschläge. Wenn sich das Allergen über den Blutweg im ganzen Körper ausbreitet, können auch Herz und Kreislauf reagieren. Blutdruckabfall und Herzrasen sind die Folge. In schweren, wenn auch äußerst seltenen Fällen der Typ I-Allergie, dem sog. anaphylaktischen Schock, kann der Blutdruckabfall so heftig sein, dass es innerhalb weniger Minuten zum Tod kommt.

Wenn Sie immer wieder unter Entzündungen von Haut und/oder Schleimhaut leiden, ohne dass gleichzeitig die typischen Anzeichen eines grippalen Infekts vorhanden sind, wie z. B. Gliederschmerzen oder Abgeschlagenheitsgefühl, oder wenn Sie beobachten, dass Ihre Beschwerden immer zur selben Jahreszeit auftauchen bzw. immer nach dem Genuss oder Kontakt mit einem bestimmten Nahrungsmittel oder einer bestimmten Substanz, dann ist die Wahrscheinlichkeit recht hoch, dass es sich um eine Allergie handelt. In solchen Fällen ist es ratsam, für die genaue Diagnose einen Kinderarzt, Hausarzt, Hautarzt bzw. Facharzt für Allergologie aufzusuchen.

Allergie-Diagnose

Die Diagnose einer Allergie ist möglich, aber nicht einfach. Es beginnt schon damit, dass die Vielfalt der möglichen allergieauslösenden Substanzen schier unübersehbar ist. Man kann theoretisch auf alles allergisch reagieren. Allerdings gibt es Substanzen, gegen die sehr viele Menschen eine Allergie entwickeln, z. B. Gräserpollen, Kuhmilcheiweiß oder Tierhaare. Je genauer sich ein Allergiker beobachtet, desto leichter lassen sich seine individuellen Allergene entdecken.

Die Schulmedizin hat verschiedene Verfahren entwickelt, um festzustellen, auf welche Stoffe ein Mensch allergisch reagiert. Blutuntersuchungen im Labor können nachweisen, gegen welche Substanzen aus der Umwelt ein Mensch Antikörper und andere Abwehrzellen entwickelt. Bei sog. Provokationsuntersuchungen wird die Haut, Schleimhaut oder Lunge (Inhalation) ganz gezielt mit möglichen allergieauslösenden Stoffen in Kontakt gebracht. Es gibt eine ganze Reihe Hauttests, bei denen man anhand von Rötungen ziemlich genau sehen kann, auf welche Substanzen das Immunsystem eine Allergie entwickelt hat.

Die Diagnosestellung wird erleichtert, wenn ein Allergiker ein sog. Allergietagebuch führt und darin notiert, welche Speisen oder Medikamente er zu sich genommen hat bzw. zu welchen besonderen Substanzen es Kontakt gab. Ein penibel geführtes Allergietagebuch unterstützt das Eingrenzen von unwahrscheinlichen bzw. wahrscheinlichen Allergieauslösern.

Allergie-Ursachen

Warum ein Mensch an einer Allergie erkrankt, hat meist „idiopathische“ Ursachen. Das Wort leitet sich aus dem Griechischen ab (idios – eigen, pathos – Krankheit) und bedeutet eigentlich: Man weiß es nicht! Dafür gibt es umso mehr Hypothesen:

  • Genetische Veranlagung: Wenn ein oder beide Eltern Allergiker sind, besteht für das Kind ein erhöhtes Allergierisiko.
  • Übertriebene Hygiene: Besonders im ersten Lebensjahr ist der Kontakt mit bestimmten Bakterien wichtig, um das Immunsystem zu trainieren. Das schützt im späteren Leben vor dem Ausbruch von Allergien.
  • Mangelnder Parasitenbefall: Kinder, die an Wurmerkrankungen litten, sind später weniger anfällig für Allergien.
  • Umweltverschmutzung: Manche Pollen heften sich an Dieselpartikel und verkehrsbedingten Feinstaub an. Solche Komplexe unterstützen das Entstehen von Inhalationsallergien.
  • Impfungen: Die Überforderung des kindlichen Immunsystems durch zu frühe bzw. Mehrfachimfungen kann das Entstehen von Allergien begünstigen.
  • Auch Veränderungen in der Darmflora durch Antibiotika oder Probiotika sowie veränderte Eß- und Lebensgewohnheiten (Rauchen, Stress, kleinere Familiengrößen, industriell vorgefertigte Nahrung, Mikrowelle …) sind eine Belastung für das Immunsystem und fördern die Allergieentstehung.

Dennoch bleibt die Frage unbeantwortet, warum viele Menschen, die nicht zu den o. g. Risikogruppen zählen, an einer Allergie erkranken, andere hingegen, die durchaus unter diese Gruppen fallen, trotz eines erhöhten Risikos nicht zum Allergiker werden.

Von einer sehr mechanistisch und einseitig somatisch orientierten Medizin wird den psychosomatischen Ursachen einer Allergieentstehung immer noch zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt. Allergien sind letztlich körpersprachlicher Ausdruck eines Konfliktes zwischen zu hoher Aggression und zu hoher Sensibilität, Ausdruck eines überzogenen Feindbildes, das sich gegen Freunde (z. B. Lebensmittel) und nicht nur gegen Feinde (z. B. Viren) richtet. Betroffene kommen ein gutes Stück weiter, wenn sie sich von der Frage herausfordern lassen, auf welche Menschen oder Lebensumstände sie in den Tiefen ihrer Seele allergisch reagieren und wo sie im Außen – statt auf der Ebene des Immunsystems – offensiv werden sollten. (siehe unten: Die Bedeutung der Krankheit).

Allergie: Schulmedizinische Behandlungsmöglichkeiten

Bei der Allergie Typ I wird häufig eine Hypo- bzw. Desensibilisierung durchgeführt. Dies ist nur möglich, wenn man das auslösende Allergen kennt. Dem Allergiker wird das Allergen über mehrere Jahre in sehr geringer, aber allmählich steigender Dosierung gespritzt. Auf diese Weise soll sich das Immunsystem langsam an die Substanz gewöhnen. Desensibilisierungen sind eine langwierige Prozedur. Sie sind allerdings nicht in jedem Fall von Erfolg gekrönt.

Bei schweren Allergieformen, wenn das Allergen nicht bekannt ist oder nicht gemieden werden kann, verordnet der Arzt Antihistaminika oder auch Kortison. Antihistaminika wirken dem Auslöser der allergischen Entzündung, dem Histamin, entgegen, indem sie es blockieren. So lassen sich Symptome wie Juckreiz, Hautausschlag oder Schwellungen unterdrücken. Die Wirkung tritt in der Regel schnell ein. Antihistaminika sind aber nicht ganz frei von Nebenwirkungen. Sie können Müdigkeit, Sehstörungen, Mundtrockenheit und Übelkeit hervorrufen.

Auch Kortison ist eine entzündungshemmende Substanz. Es ist ein Hormon, das vom Körper selbst produziert wird. Als Medikament gegeben, blockiert es die Entstehung der Allergiesymptome. Kortison ist ein Notfallmedikament, das nach Möglichkeit keine Dauerlösung sein sollte. Über Jahre eingenommen kann es Osteoporose, Bluthochdruck und Gewichtszunahme nach sich ziehen. Die Haut wird durch eine Langzeit-Kortisontherapie pergamentartig dünn. Bei Diabetikern kann sich der Blutzuckerspiegel verschlechtern.

Die vom Arzt gegebenen Medikamente sind als Erste-Hilfe-Medikation in Notfällen berechtigt. Sie stellen jedoch keine kausale Therapie dar. Die wirkliche „Lösung“ für die Frage, warum ein Mensch überschießend auf harmlose Substanzen reagiert, muss anderswo gesucht werden.

Allergie: Praktische Tipps zur Selbstbehandlung

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Ernährung bei Allergie

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Allergie: Seelische Ursachen?

Eine Allergie kann verstanden werden als eine auf die Körperebene übertragene Form von Überreaktion, „Hochrüstung“ und übertriebener Abwehr. Dahinter kann sich nach Meinung des psychosomatischen Arztes Dr. Ruediger Dahlke eine starke und dem Betroffenen nicht bewusste Form der Aggression verbergen. Allergien bei Kleinkindern können, aber müssen nicht Ausdruck einer Abwehr gegen ein Überbehütetwerden durch die Mutter sein. Die Kinder überängstlicher Mütter entwickeln häufiger eine Allergie als diejenigen von Frauen, die ihren Kindern einen größeren Raum zum Experimentieren lassen.

Bei Erwachsenen kann das Allergen, auf das man reagiert, einen Hinweis auf die tiefere seelische Problematik geben. Allergien gegen Tierhaare können eine Angst vor der animalischen Seite des Lebens ausdrücken. Pollenallergie kein ein Ausdruck von Angst vor Fruchtbarkeit, Sexualität und Triebhaftigkeit sein. Eine Allergie gegen Hausstaubmilbenkot kann die Abwehr des Unsauberen und Unreinen zum Ausdruck bringen.

Auch hier gilt der Satz „Wer den Feind umarmt, macht ihn bewegungsunfähig.“ Nach diesem Prinzip funktionieren auch Desensibilisierungs- und Eigenbluttherapien. Es ist in erster Linie die Konfrontation mit dem Abgewehrten, was Heilung bringen kann. Wem es gelingt, die Themen, die er innerpsychisch ablehnt, zu leben und zu integrieren, erübrigt seinem Körper die Indikatorfunktion für seine unbewusste und über´s Ziel hinausschießende Abwehr. Menschen, die keine Berührungsängste bei Schmutz haben, werden in den seltensten Fällen an einer Hausstaubmilbenallergie erkranken.

Allergie ist auch eine Krankheit der Defensive. Das wird spätestens bei der Expositionsprophylaxe, dem gezielten Vermeiden bestimmter Allergene, mehr als deutlich. Der Lebens“kampf“ wird nicht mehr dort ausgetragen, wo er stattfinden sollte, nämlich im Bereich von Aufgaben, Herausforderungen und zwischenmenschlichen Beziehungen, sondern gegen Lebensmittel und harmlose Stäubchen geführt. Wer es lernt, sein Leben wieder zu wagen, es offensiver in die Hand zu nehmen, aggressionsbereiter zu sein, verlagert den Kampf von innen nach außen, vom Immunsystem ins wirkliche Leben – wo er hingehört. Die Indikatorfunktion der Allergie kann sich dann erübrigen.

Familien-, paar- oder individualtherapeutische Begleitung kann die Aufarbeitung der psychosomatischen Hintergründe einer Allergie wirkungsvoll unterstützen.

 

© Margret Rupprecht

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