Die Medizin ist eine Wissenschaft, die sich um Exaktheit bemüht – und das mit gutem Recht. Seit einigen Jahrzehnten wächst jedoch das Wissen darum, daß die Erkrankungen des weiblichen Körpers nicht wirklich verstanden werden können, wenn man sie unabhängig von der Ebene des Seelischen betrachtet.
Virchow hat einmal gesagt, er habe schon Tausende von Leibern geöffnet, ohne je eine Seele zu finden. Er schloß daraus, daß es eine solche gar nicht geben kann. Eine rein körperlich orientierte Gynäkologie kann zwar viel „reparieren“, aber ob sie in einem tieferen Sinne „heilen“ kann, wenn sie die Dimension des Psychischen außer acht läßt, ist zu bezweifeln. Frauen-Heil-Kunde im umfassenden Verständnis ist eine Form der Medizin, die zwar von den körperlichen Symptomen ihren Ausgang nimmt, aber die Verletzungen und Überforderungen der Seele mit einbezieht und von dort her ihre Therapie beginnt.
Dass die Frauenheilkunde (Gynäkologie) in den vergangenen Jahrzehnten und Jahrhunderten vorwiegend symptomorientiert betrieben wurde, hat Ursachen, die weit in die abendländische Geistesgeschichte zurück reichen. Das Attribut „patriarchalisch“ ist ein überstrapaziertes Reizwort. Und doch prägt die Höherbewertung des Männlichen unsere Kultur immer noch in einem stärkeren Maße, als uns bewusst ist. Ein Exkurs mag das verdeutlichen:
Alle religiösen und philosophischen Systeme dieser Welt sind sich darin einig, daß wir in einer bipolaren Welt leben. Leben spielt sich ab zwischen Tag und Nacht, hell und dunkel, männlich und weiblich, Geburt und Tod. Schon wer den letzten Satz aufmerksam liest, wird merken, daß das Helle, Männliche an erster Stelle genannt wird. Wir nennen instinktiv den Tag vor der Nacht und das Leben vor dem Tod. In der chinesischen Philosophie des Taoismus ist das anders. Er spricht relativ wertfrei von Yin und Yang. Dabei stellt er das Weibliche – Yin – sogar voran. Das Christentum hingegen spricht von Adam und Eva oder von gut und böse. In unserer Kultur herrscht eine tiefe und meist unbewußte Gleichsetzung des Weiblichen mit der dunklen Seite des Lebens, die wir ablehnen und mit deren Integration wir uns schwer tun.
Während es im Taoismus selbstverständlich ist, daß das weibliche Yin das männliche Yang braucht und umgekehrt, geht das Christentum davon aus, daß sich alles viel besser entwickelt hätte, wenn Eva, die schwache, auf das Böse hereingefallene Frau nicht gemeinsam mit der Schlange den Mann verführt hätte. In der jüdisch-christlichen Tradition wird mit dem Sündenfall die Welt in gut und böse gespalten, anstatt beide Seiten wertfrei zu betrachten und zu verstehen, daß sie einander brauchen und sich in idealer Weise ergänzen: Das Männliche als das abgebende und das Weibliche als das aufnehmende Prinzip.
Solange man die beiden Richtungsanzeiger „rechts“ und „links“ nicht wertet, hätte alles noch seine Ordnung. Rechts wird in unserer Kultur mit männlich gleichgesetzt, links hingegen mit weiblich. Die rechte Hand ist bei den meisten Menschen die aktive Hand, weshalb diese Seite dem aktiven Pol und dem männlichen Prinzip zugeordnet wird. Spricht man jedoch vom „rechten“ Weg als dem einzig richtigen und von einem „linken“ Typen als gefährlichen und bösartigen Menschen, zeigt sich sogleich unsere unbewußte Wertung. Der männliche Pol gilt als höherwertiger, weil von ihm Energien ausgehen. Der weiblich-passive Pol wird geringer geachtet, weil er Energien auf sich zieht und deshalb als „faul“ gilt. Passivität und weibliches Geschehenlassen besitzen in einer leistungsorientierten Gesellschaft wenig Wert, während männliches „Machertum“ bisweilen in einer fast naiven Weise verehrt wird. Und zwar ohne zu hinterfragen, wieviel Unheil dies in Geschichte und Gegenwart angerichtet hat und teilweise immer noch anrichtet.
Diese kulturhistorische Prägung blieb nicht ohne Einfluß auf die Medizin und damit auch auf die Gynäkologie. Die meisten Gynäkologen sind Männer. Wer den Alltag in einer gynäkologischen Klinik oder Praxis kennt, dem braucht nicht gesagt zu werden, daß dort die Datenerfassung einen wesentlich höheren Platz einnimmt als das einfühlende Gespräch. Das Gesund-„Machen“ im handwerklichen Sinne ist wertvoll und wichtig, aber es sollte ergänzt werden durch Gespräche und begleitende Therapien, die einer Frau dabei helfen, einen besseren Zugang zu ihrem Frausein zu bekommen. Je mehr sie diese Ebene spürt, desto besser wird sie auch die dort erlittenen Verletzungen wahrnehmen und ihre spezifisch weiblichen Bedürfnisse artikulieren können. Dann beginnt Heilung „von Grund auf“. Das braucht Zeit und braucht vor allem Formen der Therapie, die in einer weiblich-loslassenden Weise der Patientin den Raum geben, sich zu spüren und sich zu äußern.
Die gleichzeitige Behandlung von Körpersymptomen zusammen mit ihren dahinter liegenden seelischen Mustern ist eine Domäne der Pflanzenheilkunde. Behutsam zur Arznei weiterverarbeitete Heilpflanzen aus biologisch-dynamischem Anbau können gleichzeitig auf die körperlichen Symptome und auf die seelischen Hintergründe von Frauenleiden wirken, weshalb sie – nach Abklärung der Beschwerden durch die Frauenärztin bzw. den Frauenarzt – gut geeignet sind, funktionelle, aber auch viele organische Beschwerden zu lindern.
Praktische Tipps zur Selbstbehandlung von Frauenkrankheiten mit Heilpflanzen
Alchemilla vulgaris (Frauenmantel) | Bursa pastoris (Hirtentäschel) | Centaurium erythraea (Tausendgüldenkraut) | Matricaria chamomilla (Kamille) | Achillea millefolium (Schafgarbe) | Salvia officinalis (Salbei) | Tropaeolum maius (Kapuzinerkresse)
Die Einnahme der im Folgenden besprochenen Heilpflanzen geschieht am besten in Form einer homöopathisch-pflanzlichen Urtinktur, die in der Apotheke rezeptfrei erhältlich ist. Die Dosierung liegt in der Regel bei 1 bis 3 mal täglich 3 bis 5 Tropfen, je nach Schwere der Beschwerden und Sensibilität der Patientin.
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