Es ist ein Pflanzenpotpourri von zehn bis fünfzig Wiesengräsern, das die Volksheilkunde mit dem Begriff Heublumen (Graminis flos) zusammenfasst. Auf dem Land gelten als Heublumen alle Pflanzenteile, die auf der Tenne, wo das Heu gelagert wird, von der Heugabel nicht erfasst werden. Dazu zählen vor allem Quecke, Ruchgras, Trespe, Wiesen-Lolch, Wiesen-Schwingel, Wiesen-Lieschgras, Wiesen-Fuchsschwanz und Knäuelgras.
Heublumen sind ein Nebenprodukt der Heuernte und werden durch mehrfaches Sieben von groben Stängelanteilen, Staub, Sand und Erde befreit, bis ein überwiegend aus Blütenanteilen bestehendes Produkt übrig bleibt. Heublumen gibt es im Handel als lose Gräsermischung, als Heublumensack für die lokale Wärmebehandlung oder als Heublumen-Badezusatz. Die Gräser stammen meist von biologisch-dynamisch bewirtschafteten Gebirgswiesen. Badezusätze aus dem Bereich der Naturkosmetik verzichten zudem auf Konservierungsmittel, Farb- und Füllstoffe, damit sich die therapeutische Wirkung der Heublumensubstanzen ungestört entfalten kann.
Je nach Lage des Gebietes, wo sie geerntet wurden, enthalten Heublumen in unterschiedlichen Mengenanteilen die therapeutisch wirksamen Substanzen Cumarin, Furanocumarine, ätherisches Öl, Flavonoide und entzündungshemmende Gerbstoffe.
Tief entspannend und beruhigend, so lässt sich die Wirkung eines Heublumen Bades am besten beschreiben. Dies gilt für Situationen von starker seelischer Belastung bis zu verkrampften Muskeln bei Stress, nach intensivem Sport oder schwerer körperlicher Arbeit. Heublumen haben einen schmerzlindernden Effekt, erhöhen die Schlafqualität, verbessern die Elastizität des Bindegewebes, steigern die Durchblutung und aktivieren den Stoffwechsel. Sie werden auch bei Wechseljahrsbeschwerden als ausgesprochen wohltuend empfunden.
Nicht angewendet werden sollen Heublumen Bäder lediglich bei Heuschnupfen, offenen Verletzungen, akuten Rheumaschüben und akuten Entzündungen. Ansonsten sind sie nebenwirkungsfrei und werden sehr gut vertragen. Typische Indikationen für ein Heublumen Bad sind chronische Rheumabeschwerden, Neuralgien und Ischias, Rückenschmerzen, Erschöpfung und Burnout, Hautleiden, Nieren- und Blasenleiden sowie die Lockerung des Beckenbodens im Rahmen der Geburtsvorbereitung.
Wer sich Heublumen von einem Bauernhof besorgen kann, nimmt etwa 500 Gramm, übergießt sie mit drei bis vier Litern kochendem Wasser, lässt die Mischung eine Minute köcheln und dann eine halbe Stunde ziehen. Danach setzt man sie einem Vollbad zu (38 Grad C). Die Badedauer sollte mindestens eine Viertelstunde betragen; anschließend eine Stunde Bettruhe einhalten. Der therapeutische Effekt ist derselbe, wenn man statt frischer Heublumen einen Heublumen-Badezusatz aus dem Bereich der Naturkosmetik verwendet.
Probieren Sie mal …
… Heublumen-Teilbäder, wenn Sie unter Arthrose leiden. Bei Fingergelenksarthrose werden Armbäder mit einem Heublumenbadezusatz als wohltuend und schmerzlindernd empfunden. Bei Kniegelenk-, Sprunggelenk- und Hüftgelenkarthrose empfiehlt sich zwei bis drei Mal wöchentlich ein konzentriertes Heublumen-Halbbad.
Heublumenbad – beruhigt die Psyche und lindert den Schmerz!
© Margret Rupprecht
Nicht nur Frauen kennen das Problem: An heißen Sommertagen leiden viele Menschen unter geschwollenen Füßen und einem Stauungsgefühl in den Beinen. Vor allem, wenn man beruflich bedingt viele Stunden sitzen oder stehen muss: Es kommt zu Ödemen. Erfahren Sie hier, was Sie selbst tun können, um Ihre Blutzirkulation zu verbessern: Beinödeme .