Er sieht aus wie ein Getreide, ist aber keines: der Buchweizen (Fagopyrum esculentum). Seine ursprüngliche Heimat ist die chinesische Provinz Yunnan. In Europa ist das Pseudogetreide seit Jahrhunderten ein wichtiger Bestandteil der menschlichen Ernährung. Früher als Armeleuteessen abgetan, werden die glutenfreien Buchweizenkörner und alle aus ihnen hergestellten Produkte heute von Menschen, die unter Zöliakie (Glutenunverträglichkeit) leiden, hoch geschätzt.
Erst im Jahr 1970 entdeckte man in Kraut und Samen des Buchweizens den durchblutungsfördernden Wirkstoff Rutin. Dies macht Buchweizen zu einer der jüngsten entdeckten Heilpflanzen. Nach der Ernte wird das Kraut zunächst zerkleinert und anschließend schonend bei einer Temperatur unter 40 Grad C getrocknet. Dieses Vorgehen garantiert den maximalen Erhalt der wertvollen Inhaltsstoffe. Aus der so behandelten Rohware entsteht ein leicht bitter schmeckender, an Grüntee erinnernder Tee von gold-brauner Farbe.
Buchweizenkraut enthält eine Fülle an wertvollen Inhaltsstoffen, unter denen der wichtigste das Rutin ist. Seine Abbauprodukte werden im Darm resorbiert und verbessern die Mikrozirkulation in den Blutgefäßen. Ein zweiter wichtiger Inhaltsstoff ist das Quercitrin, der eine entzündungshemmende Wirkung besitzt. Er schützt die Fresszellen des Immunsystems vor oxidativem Stress und unterstützt darüber die körpereigene Abwehr.
Mehrere placebokontrollierte klinische Studien haben die hohe Wirksamkeit von Buchweizentee bei chronisch-venöser Insuffizienz wissenschaftlich belegt. Rutin schützt und stärkt die Gefäßwände und fördert die Durchblutung im Bereich der kleinsten Gefäße, der Kapillaren. Buchweizentee wirkt den Beschwerden von Krampfadern, venös bedingten Beinödemen und Hämorrhoiden kraftvoll entgegen. Auch Kapillarblutungen bei Bluthochdruckpatienten, Frostbeulen und das sog. offene Bein können sich durch regelmäßiges Trinken von Buchweizentee bessern. Die Beschwerden verringern sich nach Aussagen von Patienten bereits nach einer sechswöchigen Teekur; nach neun Wochen wird von einer 70%igen Symptomverbesserung berichtet. Krampfadern treten weniger stark hervor, die Beine fühlen sich weniger schwer an und sehen schlanker aus, bei Hämorrhoiden gehen Schmerzen, Blutungen und Juckreiz zurück. Auch Beschwerden der Arteriosklerose und Durchblutungsstörungen im Bereich des Innenohrs können sich bessern, wenn der Tee über einige Monate getrunken wird.
Buchweizentee ist nur wirksam, wenn er vor dem Genuss lange genug gekocht wird: man übergießt 2 Gramm Tee mit 200 Milliliter kochendem Wasser und lässt ihn anschließend drei bis vier Minuten köcheln. Erst danach ist das ansonsten schlecht wasserlösliche Rutin zu mehr als 90 % ins Teewasser übergangen. Abseihen und warm oder kalt genießen.
Probieren Sie mal …
…folgende Maßnahme, wenn Sie einen Beruf ausüben, bei dem Sie Tag für Tag viele Stunden stehen müssen: morgens und mittags eine Tasse Buchweizentee trinken. Dies beugt dem Anschwellen der Beine im Tagesverlauf und dem Entstehen von Schweregefühl vor.
Menschen, die unter Hämorrhoiden leiden, hilft ein mehrmals wöchentlich durchgeführtes lauwarmes Sitzbad mit einem Zusatz von Buchweizentee.
Buchweizentee – bessert Krampfadern und Hämorrhoiden
© Margret Rupprecht