Vitamin D3

… zur Karies- und Osteoporoseprophylaxe und vieles mehr

Im Zusammenhang mit Knochengesundheit wird häufig die Wichtigkeit einer ausreichenden Calciumversorgung erwähnt. Weniger bekannt ist die Tatsache, daß Calcium nur in ausreichendem Maße in den Knochen eingebaut werden kann, wenn im Organismus ausreichend Vitamin D3 vorhanden ist.

 

Vitamin D ist noch lange nicht Vitamin D! Wer genau sein will, muß zwischen Vitamin D2 und Vitamin D3 unterscheiden. D2, auch Ergocalciferol genannt, läßt sich herstellen, indem man bestimmte Pilze mit ultraviolettem Licht bestrahlt. Seine Produktion ist kostengünstig. Man findet es als Zusatzstoff in Lebensmitteln und bei der Anreicherung von Nahrungsmitteln mit Vitaminen und Mineralstoffen.

Noch in den dreißiger Jahren nahm man an, daß Vitamin D2 und Vitamin D3 gleich gut wirken. Neuere Studien haben jedoch nachgewiesen, daß Vitamin D3 (Cholecalciferol) im menschlichen Darm wesentlich besser resorbiert wird und zu fast doppelt so hohen Vitaminspiegeln im Blut führt als Vitamin D2. Lebensmittel, die mit Vitamin D2 angereichert wurden, sind also weniger zu empfehlen, während Nahrungsergänzungen mit einem hohen Gehalt an Vitamin D3 eine wertvolle Substitutionstherapie darstellen.

Vitamin D – ein „selbstgemachtes“ Vitamin

Vitamine werden normalerweise als Ergänzungsstoffe definiert, die von Menschen, höheren Tieren und einigen anderen Organismen nicht selbst im Körper gebildet werden können und z. B. mit Nahrungsmitteln aufgenommen werden müssen. Für Vitamin D gilt dies nur in eingeschränkter Form. Es ist das einzige Vitamin, bei dem die biologisch aktive Form ein Hormon ist. Vitamin D3 wird in der Haut aus Cholesterin gebildet, wenn diese der Sonne ausgesetzt ist. 10 bis 15 Minuten Sonnenlicht an Gesicht und Armen sind bereits ausreichend, um den Tagesbedarf zu decken. Damit ist Vitamin D3 das einzige im menschlichen Körper „heimische“ Vitamin. Nach seiner Bildung in der Haut wird es in der Leber gespeichert. Diese Speicherform kann in der Niere wieder in eine biologisch aktive Form umgewandelt werden, so daß eine gesunde Leber- und Nierenfunktion für einen gesunden Vitamin-D-Haushalt eine wichtige Voraussetzung darstellt.

Vitamin D für Knochen und Zähne

Knochen und Zähne sind essentiell auf eine ausreichende Versorgung mit Calcium angewiesen. Je mehr Calcium in diese „Hartsubstanzen“ des menschlichen Körpers eingebaut wird, desto widerstandsfähiger sind sie und desto besser können sie ihre Funktion erfüllen. Die Anwesenheit von Vitamin D im Darm fördert die Aufnahme von Calcium über die Darmschleimhaut in den Organismus und erhöht die Einlagerung von Calcium in Knochen und Zähnen. Eine unzureichende Versorgung dieser beiden Gewebe mit Calcium macht sich deutlich bemerkbar: Ein Calciummangel an den Zähnen zeigt sich in Form von dünnem, unregelmäßigem und schlecht ausgebildeten Zahnschmelz sowie einer erhöhten Anfälligkeit für Karies. Bei den Knochen kommt es zu einer stärkeren Anfälligkeit für Knochenbrüche. Die Knochensubstanz verliert an Festigkeit, was sich auch röntgenologisch nachweisen läßt.

Vitamin D-Mangel in einer Überflußgesellschaft?

Eigentlich sollte man meinen, daß es bei der heutigen Ernährung nicht zu Vitaminmangelzuständen kommt. Doch das ist ein Irrtum. Sie kommen häufiger vor als man denkt. Fünf Risikofaktoren sind dafür verantwortlich:

 

  • Vegetarier

Vitamin D kommt nur in tierischen Lebensmitteln vor wie Lachs, Thunfisch, Hühnereiern, Kalbsleber oder manchen Käsesorten. Vegetarier müssen deshalb ganz besonders darauf achten, daß sie sich in ausreichendem Maße dem Sonnenlicht aussetzen, damit wenigstens die „hauseigene“ Vitamin D-Produktion den notwendigen Bedarf decken kann. Meist reicht das im sonnenarmen Mittel- und Nordeuropa nicht aus, so dass eine Nahrungsergänzung mit Vitamin D3 eingenommen werden sollte. Für Menschen, die sich vegan, also völlig tiereiweißfrei ernähren, ist die zusätzliche Einnahme eines Vitamin D3-Präparats die einzige Möglichkeit, chronisch zu niedrige D-Vitaminspiegel und damit eine Entmineralisierung von Zähnen und Knochen zu vermeiden.

 

  • Ältere Menschen

Senioren sind aufgrund von Erkrankungen des Bewegungsapparates häufig ans Haus oder ans Bett gebunden und kommen deshalb  zu wenig in den Genuss von direktem Sonnenlicht. Ohnehin läuft die Vitamin D-Bildung in der Haut umso langsamer ab, je älter man wird. Die Fähigkeit reduziert sich um fast 70 %. Außerdem dauert es länger, bis die Nieren älterer Menschen die Speicherform von Vitamin D in die biologisch aktive Form zurückgeführt haben.

 

  • Jahreszeiten und Breitengrade mit wenig Sonnenlicht

Intensität und Dauer der Sonnenbestrahlung nehmen im Winter bzw. in den nördlicheren Breitengraden an Intensität ab. In dieser Jahreszeit und in diesen Zonen sind Menschen für einen Vitamin-D-Mangel besonders gefährdet.

Was weitaus weniger bekannt ist: Auch Sonnenschutzmittel mit einem Lichtschutzfaktor >8 verhindern die Vitamin D-Bildung in der Haut fast vollständig. Wer sich häufig mit Sonnenschutz einreibt und wenig Vitamin-D-reiche Lebensmittel zu sich nimmt, kann leicht in einen Mangelzustand geraten.

 

  • Erkrankungen des Verdauungstraktes

Für die Bildung von Vitamin D aus Cholesterin ist ein gesunder Cholesterinstoffwechsel erforderlich. Dieser findet in den Bereichen Leber, Galle und Dünndarm statt. Darmerkrankungen, bei denen Fett nur unzureichend aufgenommen wird, sowie chronische Leberfunktionsstörungen behindern die Bildung und Speicherung von Vitamin D.

 

  • Nierenerkrankungen

Funktionsstörungen der Nieren führen zu einer verminderten Umwandlung der Speicherform von Vitamin D in die biologisch nutzbare Form.

 

In diesen Fällen ist eine Ergänzung der täglichen Nahrung mit Vitamin D3 nicht nur sinnvoll, sondern auch notwendig, um Knochen und Zähne nachhaltig gesund zu halten, d. h. vor allem Karies und Osteoporose vorzubeugen. Da Vitamin D auch die Aktivierung und die Reaktionen der weißen Blutkörperchen bei Infektionen steuert, ist eine ausreichende Versorgung auch für eine gute Immunabwehr erforderlich. Darüber hinaus kontrolliert Vitamin D die Entwicklung von Zellen in den verschiedenen Geweben, verhindert das unkontrollierte Wachstum von abnormalen Zellen, während es die Reifung von gesunden, funktionstüchtigen Zellen unterstützt.

Vitamin-D-Mangel: Symptome

Einige Symptome können möglicherweise ein Hinweis auf einen zu niedrigen Vitamin-D-Spiegel sein, bei Kindern zum Beispiel Wachstumsverzögerungen, ein verspäteter Ausfall der Milchzähne, schlechter Zahnschmelz, erhöhte Kariesanfälligkeit oder eine chronische Infektneigung.

Beim Erwachsenen kann es zu Knochenschmerzen, Deformierungen, Rückenschwäche und Knochenbrüchen kommen. Auch Muskelschwächen im Bereich von Hüfte und Becken sowie Schwierigkeiten beim Aufstehen und Treppensteigen können ein Hinweis auf einen Vitamin-D-Mangel sein.

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt für Erwachsene eine tägliche Vitamin-D3-Zufuhr von fünf Mikrogramm. Während der Schwangerschaft kann der Vitamin-D-Bedarf der Frau auf zehn bis fünfzehn Mikrogramm ansteigen. Menschen, die sich nur selten im Freien aufhalten und/oder sich vorwiegend vegetarisch ernähren, sollten im Auge behalten, daß sie möglicherweise mit Vitamin D unterversorgt sind.

Vitamin D: Praktische Tipps für eine ausreichende Versorgung

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© Margret Rupprecht

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