Magnesium

Eine gute Magnesiumversorgung fördert die seelische und körperliche Leistungsfähigkeit, denn Magnesium wirkt entspannend und verbessert zahlreiche Stoffwechselprozesse.

Immer wieder ist es erstaunlich zu beobachten, wie stark ein Mensch sich körperlich und seelisch erholt, wenn er einen Mineralstoff oder ein Vitamin erhält, mit dem er zuvor unterversorgt war: innerhalb von wenigen Tagen und Wochen, manchmal sogar innerhalb von Sekunden, Minuten und Stunden verziehen sich depressive Verstimmungen und Panikattacken, gehen Herzrhythmusstörungen, Menstruations- und Gallenkoliken zurück, verschwinden Müdigkeit und Konzentrationsstörungen – als hätte es sie nie gegeben. Psychische Symptome beruhen oftmals nicht nur auf traumatischen Erlebnissen oder akuter emotionaler Überlastung, sondern auf einem ganz simplen Mineralstoffmangel – wie auch andererseits seelische Belastungen, z. B. chronischer Stress, den körperlichen Stoffwechsel ebenfalls empfindlich stören können. Diese Wechselwirkungen sind unglaublich subtil und nur damit erklärbar, dass der Energiekörper eines Menschen hochsensibel sowohl auf psychische als auch auf physikalische und biochemische Einwirkungen reagiert.

Die gleichzeitige Wirkung von Spurenelementen auf Seele und Körper kann man besonders gut beobachten bei der Gabe von Magnesium an Menschen mit Mangelerscheinungen an diesem Mineral.

Wozu brauchen wir Magnesium?

Neben Calcium, Kalium, Natrium und Phosphor gehört Magnesium zu den wichtigsten Mineralstoffen für den Stoffwechsel: Etwa die Hälfte befindet sich in den Knochen, 45 % innerhalb der Körperzellen und 5 % im Raum zwischen den Zellen. Magnesiumüberschüsse werden über die Nieren ausgeschieden, so dass Überdosierungen praktisch kaum vorkommen. Der Körper spült sie mit dem Urin einfach heraus. Hohe Magnesiumdosierungen können allerdings leicht abführend wirken. Gegenanzeigen für eine Magnesiumgabe sind Niereninsuffizienz und höhergradige AV-Blockierungen. Patienten mit diesen Krankheitsbildern sollten Magnesium, wenn überhaupt, immer nur in Absprache mit ihrem Arzt einnehmen.

 

Es gibt fünf Bereiche, für die Magnesium essentiell wichtig ist: Energiestoffwechsel, Zellmembranen, Herztätigkeit, Nervensystem sowie Knochen und Zähne, wo es gemeinsam mit Phosphor und Calcium entscheidend am Aufbau beteiligt ist und für Härte und Dichte sorgt. 

Magnesium ist überall dort beteiligt, wo es um die Energiegewinnung (ATP-Bildung) in der Zelle geht. Ist der Magnesiumgehalt innerhalb der Zelle zu niedrig, laufen viele Stoffwechselprozesse verlangsamt ab. Trotz ausreichender Kalorienzufuhr und genug Schlaf fühlt man sich müde und schlapp, ist schnell erschöpft und insgesamt wenig leistungsfähig.

Am Herzmuskel ist Magnesium der Gegenspieler zu Calcium und sorgt dafür, dass es in den Mitochondrien nicht zu einer Calciumüberladung kommt.

Eine wichtige Rolle des Magnesiums zeigt sich auch im Nervensystem, wo es an der Reizweiterleitung zentral beteiligt ist. Das Zusammenziehen und Erschlaffen von Muskeln wird von Magnesium mitreguliert. Die gesunde Funktion des Nervensystems ist bei Magnesiummangel daher beeinträchtigt. So erklären sich die vielfältigen nervlichen Befindlichkeitsstörungen, wenn es an Magnesium fehlt.

Magnesiummangel: Ursachen

Ein Magnesiummangel entsteht nicht von einem Tag auf den anderen, sondern entwickelt sich schleichend. Die Hauptursache ist in den meisten Fällen eine Fehlernährung mit zu viel denaturierter, also industriell vorgefertigter Nahrung. Wer vollwertig isst, also viel frisches Obst und Gemüse und vor allem Vollkornprodukte zu sich nimmt, wird seltener in einen Magnesiummangel hineingeraten. Man kann sich übrigens fast immer darauf verlassen, dass Menschen, die „Schokoholiker“ sind, also täglich ein starkes Verlangen nach Kakao und Schokolade haben, unter einem Magnesiummangel leiden. Schokolade enthält auf 100 g etwa 80 – 100 mg Magnesium. Eine Tafel Schokolade deckt zwar damit ein Drittel des Tagesbedarfs, ist aber durch ihren hohen Zucker- und Fettgehalt eine Belastung für Darmflora und Leber. Weitere Ursachen für Magnesiummangel sind Resorptionsstörungen bei chronischen Magen-Darm-Erkrankungen sowie Lebensphasen mit erhöhtem Bedarf wie Wachstum, Schwangerschaft und Stillzeit. Körperlicher und seelischer Stress verbraucht ebenfalls hohe Magnesiummengen. Dasselbe gilt für Leistungssport, bei dem viel Magnesium über den Schweiß verloren geht. Ein Magnesiummangel entsteht auch durch regelmäßigen Alkoholkonsum, durch einen Mangel an B-Vitaminen bei vegetarischer und veganer Ernährung, durch eine einseitig erhöhte Calcium- und Eiweißzufuhr sowie durch die Langzeiteinnahme mancher Medikamente wie Entwässerungstabletten, Cortison und Abführmittel.

Magnesiummangel: Risiken und Symptome

Während ein akuter Magnesiummangel sich mit Muskelzittern und Muskelkrämpfen spontan und plötzlich bemerkbar machen kann, sind die Symptome des chronischen Magnesiummangels diskreter und fallen häufig erst nach Jahren auf. Wenn der Magnesiumspiegel zu gering ist, kommt es zu Störungen in seinem Verhältnis zu Calcium und Phosphor. Das bleibt nicht ohne Folgen auf Nervensystem, Muskulatur, Gefäße und Knochen. Nächtliche Wadenkrämpfe sind meist ein erster Hinweis, aber auch häufiges Muskelzittern an anderen Körperstellen, z. B. im Bereich der Augenlider. Auch Muskelzuckungen, Menstruationskrämpfe und häufig einschlafende Gliedmaßen mit Kribbelgefühlen gehen häufig auf einen diskreten Magnesiummangel zurück. Menschen mit Magnesiummangel sind oft reizbar, wenig belastbar, unruhig und klagen über Schlafstörungen. Immer auch lohnt sich der Einsatz von Magnesium bei Migräne-Patienten. Magnesium wirkt erweiternd auf Arterienwände und kann die für eine beginnende Migräne so typischen Gefäßkrämpfe reduzieren oder verhindern.

Wegen seiner gefäßerweiternden Wirkung lässt sich durch die regelmäßige Einnahme von Magnesium der systolische Blutdruck deutlich reduzieren. Wenn Patienten entwässernde Medikamente einnehmen müssen, um ihren Blutdruck zu senken, ist die täglich Einnahme eines Magnesiumpräparates sehr wichtig, da durch die erwünschte und herbeigeführte Diurese ständig zu viel Magnesium über Nieren und Blase ausgespült wird. Neigen Patienten zu Calciumoxalat-Harnsteinen, beugt Magnesium der Steinbildung vor und kann ihre Neubildung verhindern.

Auch das Herz kann nur dann gut arbeiten, wenn ihm ausreichend Magnesium zur Verfügung steht, andernfalls entwickeln sich Herzrhythmusstörungen. Magnesium wirkt am Herzen stark rhythmusstabilisierend, auch bei den unter Digitalis-Therapie auftretenden Rhythmusstörungen. Herzmuskelkrämpfe im Rahmen von vegetativen Herzbeschwerden, Angina pectoris und Herzinfarkt lassen sich durch ein Ausregulieren des Calcium-Magnesium-Verhältnisses spürbar bessern, wie überhaupt Magnesium sich in der Vorbeugung und Behandlung von Angina pectoris und Herzinfarkt sehr bewährt hat. Die Dosis sollte sich der Patient allerdings vom Hausarzt oder vom Kardiologen bestimmen lassen. Dasselbe gilt für Diabetiker. Sie brauchen in der Regel ebenfalls eine konstante Magnesiumsubstitution, um unerwünschten Auswirkungen auf den arteriellen Blutdruck, auf den Fettstoffwechsel und auf diabetische Spätfolgen wie Augenlinsen- oder Netzhauterkrankungen so früh wie möglich entgegen zu wirken. 

 

Bei Frauen vor dem Klimakterium verstärken sich durch Magnesiummangel die typischen Symptome des Prämenstruellen Syndroms wie Spannungsgefühle in den Brüsten, starke emotionale Schwankungen und Krampfschmerzen am Anfang der Periodenblutung. In der Schwangerschaft ist besonders sorgfältig auf eine ausreichende Magnesiumversorgung zu achten, da sich andernfalls Blutungen mit drohendem Abort, eine vorzeitige Reifung des Gebärmutterhalses, Bluthochdruck und vorzeitige Wehen einstellen können.

 

Magnesium und Knochenstoffwechsel ist ein weiteres Thema: Je besser die Magnesiumversorgung bereits im Kindesalter ist, desto höher wird die Dichte und der Mineralstoffgehalt im Knochen. Die Calciumversorgung ist für die Entwicklung der Knochendichte weniger entscheidend als eine ausreichende Magnesiumaufnahme. Unterstützt werden Aufbau und Erhalt der Knochendichte durch eine zusätzliche, moderate Gabe von Calcium und Vitamin D. Dann können sich die Knochen bei Kindern und Jugendlichen gut entwickeln. Bei Frauen nach den Wechseljahren und bei Senioren hilft eine Magnesiumgabe in Kombination mit Calcium und Vitamin D bei der Vorbeugung und Therapie der Osteoporose.

Magnesiummangel: Praktische Tipps für eine gute Magnesiumversorgung

Sie möchten diesen Abschnitt lesen?

Registrieren Sie sich hier als Abonnent und Sie erhalten einen dauerhaften Zugang zu allen praktischen Tipps und Selbstbehandlungsmöglichkeiten von diesem und mehr als 150 weiteren häufigen Krankheits- und Beschwerdebildern sowie naturheilkundlichen Themen auf dieser Selbstmedikationsseite.

Werden Sie zum Preis von nur 2,99 € pro Monat (Mindestbuchung 3 Monate, danach jederzeit kündbar) zum Manager Ihrer eigenen Gesundheit und der Ihrer Familie und unterstützen Sie den weiteren Ausbau dieser Seite mit Ihrem Abonnement. Erfahren Sie, wie Sie Ihr Wohlbefinden mit Naturheilkunde optimieren und wie viel Sie mit einfachen Maßnahmen selber tun können, um fit und gesund zu bleiben oder es wieder zu werden.

Jetzt abonnieren!

© Margret Rupprecht