Wenige Pflanzen besitzen eine Gestalt, die so eindeutig ihr Wesen und ihre arzneilichen Wirkungen zum Ausdruck bringt wie der rote Sonnenhut. Betrachtet man die reife Blüte, fällt sofort der braune, nach oben gewölbte Innenteil des Blütenkopfes mit seinen stacheligen Borsten auf. Man fühlt sich spontan an einen Igel in Abwehrhaltung erinnert, der sich zusammenrollt und dessen Körpersprache ein eindeutiges „Rühr mich nicht an!“ signalisiert. Die botanische Bezeichnung der Pflanze, Echinacea, leitet sich wegen dieser Assoziation vom altgriechischen Wort für Igel, Echinos, ab.
Auch der deutsche Name, Sonnenhut, enthält eine Komponente, die das beschirmende Wesen der Pflanze zum Ausdruck bringt: Die deutschen Verben „behüten“ und „beschirmen“ kommen dem Betrachter in den Sinn, wenn er eine reife Sonnenhutblüte anschaut, deren rotlila Blütenblätter sombreroartig herabhängen. Ihre Anordnung beschirmt Kelch und Blütenstiel quasi vor den Blicken des Betrachters. Der Kelch ist im Grunde genommen die Außenhaut der Blüte, da er während des Knospenstadiums ihre Hülle bildet. So schützen die reifen Blütenblätter die ursprüngliche Blütenhaut, das ehemalige Blütenäußere. Sogar Blätter und Stängel sind mit kleinen, igelähnlichen Borsten versehen, was man spätestens dann bemerkt, wenn man die Pflanze nicht nur anschaut, sondern auch einmal anfasst.
Echinacea ist eine Pflanzenpersönlichkeit, die den Schutz der Integrität, die Wahrung der Unversehrtheit und die Abschirmung schwächender Einflüsse auf körperlicher und emotionaler Ebene zum Thema hat. Die meisten Menschen wissen aus eigener Erfahrung, dass ihr Abwehrsystem vor allem in Situationen psychischer Überforderung geschwächt ist. Man ist für einen Infekt vor allem dann besonders anfällig, wenn Reizsituationen, Kritik von Mitmenschen oder Situationen von Arbeitsüberlastung weit in die Psyche eindringen können. Wer so geschwächt ist, dass er sich einen Infekt „einfängt“, hat die Fähigkeit verloren, schwächende Reize an sich abprallen zu lassen. Ihm verleiht Echinacea im übertragenen Sinne eine Schutzhaut, die ihn vor dem Eindringen von Bagatellbelastungen bewahrt. Man erlangt die Fähigkeit zurück, wichtige Herausforderungen, die es anzunehmen gilt, von belanglosen Reizsituationen zu unterscheiden, denen man am besten mit Nichtbeachtung begegnet, frei nach Karl Valentin: „Das ignorieren wir nicht einmal!“
Wer Bagatellattacken auf die Psyche souverän übersehen kann, ist auch vor Schwächung durch Krankheitserreger besser geschützt.
Hippokrates, Hildegard von Bingen und Paracelsus … sie alle kannten den roten Sonnenhut noch nicht. Es war ein nordamerikanischer Arzt und Homöopath, der im 19. Jahrhundert eine Indianerfrau dabei beobachtete, wie sie Echinaceapflanzen zwischen den Steinen zerquetschte. Von ihr erfuhr er, dass der so gewonnene Pflanzenbrei dazu verwendet wurde, die Wunden zu verbinden, die sich die Männer auf der Jagd zuzogen. Die Verletzungen heilten dann deutlich schneller.
Der Arzt besorgte sich Echinacea, führte klinische Versuche durch, die die Aussagen der Indianerin bestätigten, und machte die Pflanze in den Vereinigten Staaten als Antiseptikum bekannt. Anfang des 20. Jahrhunderts war Echinacea die meistverwendete Heilpflanze der USA. Der Sonnenhut erwies sich immer wieder als zuverlässiges Mittel bei infektiösen und septischen Fiebern, akuter Blinddarmentzündung, Furunkeln, Karbunkeln, Abszessen, Typhus, Hirnhautentzündung, Kindbettfieber, Scharlach, Diphtherie, Mandelentzündungen, Lymphknotenentzündungen und vielen Infektionskrankheiten.
Sie möchten diesen Abschnitt lesen?
Registrieren Sie sich hier als Abonnent und Sie erhalten einen dauerhaften Zugang zu allen praktischen Tipps und Selbstbehandlungsmöglichkeiten von diesem und mehr als 150 weiteren häufigen Krankheits- und Beschwerdebildern sowie naturheilkundlichen Themen auf dieser Selbstmedikationsseite.
Werden Sie zum Preis von nur 2,99 € pro Monat (Mindestbuchung 3 Monate, danach jederzeit kündbar) zum Manager Ihrer eigenen Gesundheit und der Ihrer Familie und unterstützen Sie den weiteren Ausbau dieser Seite mit Ihrem Abonnement. Erfahren Sie, wie Sie Ihr Wohlbefinden mit Naturheilkunde optimieren und wie viel Sie mit einfachen Maßnahmen selber tun können, um fit und gesund zu bleiben oder es wieder zu werden.
Jetzt abonnieren!© Margret Rupprecht
Während der warmen und insbesondere der heißen Monate ist das Risiko von Unterkühlungen nicht unbedingt geringer als im Winter – manchmal eher noch größer.
Rhinitis oder Koryza (griechisch: Erkältung), im Volksmund besser bekannt als Nasenkatarrh oder Schnupfen, ist eine akute oder chronische Entzündung der Nasenschleimhaut.
Eine akute Pharyngitis macht sich mit Schluckschmerzen, die bisweilen bis zum Ohr ausstrahlen können, ferner mit Trockenheitsgefühl, Hitzegefühl und Wundsein im Rachen bemerkbar.
Sie gehören zu den harmloseren Infekten und sind daher besonders gut geeignet für eine naturheilkundliche Behandlung: Schnupfen, Bronchitis, Nebenhöhlen- und Kehlkopfentzündung.
An einer Bronchitis lässt sich plastisch nachvollziehen, dass sich manche Krankheitssymptome bei näherer Betrachtung als Prozesse herausstellen, hinter denen durchaus Sinn verborgen ist.
Zink: Wichtiges Antioxidans und Katalysator für dreihundert enzymatische Reaktionen
Vitamin C ist an zahlreichen Stoffwechselprozessen beteiligt und eine ausreichende Versorgung daher für Menschen in besonderen Lebenssituationen von großer Wichtigkeit: Schwangere Frauen, Raucher, Leistungssportler, Rekonvaleszenten, Kinder im Wachstumsalter und andere haben einen überdurchschnittlich hohen Vitamin-C-Bedarf.
Für infektanfällige Kinder ist dieser Satz besonders gültig, denn nichts belastet das noch unausgereifte Immunsystem eines Kindes so sehr wie Fehlernährung und Vitaminmangel.
Wer sich vollwertig und vitaminreich ernährt, muss sich nicht jeden Schnupfen einfangen, an dem der Nachbar leidet. Grippewellen gehen an ihm spurlos vorüber.
Wann brauchen kranke Kinder ein Antibiotikum und wann ist es verzichtbar?
Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente sind Stoffe, die der Mensch nicht selber herstellen kann…
Heilpflanze bei Bronchitis und Erkältungskrankheiten infolge einer Unterkühlung
Anregung des Immunsystems bei Grippe und Erkältungskrankheiten …
Eine Mandelentzündung betrifft vor allem Kindergarten- und Schulkinder. Typische Symptome sind zwar Halsschmerzen und Schluckbeschwerden, doch stehen sie nicht unbedingt im Vordergrund der Beschwerden…
Nicht nur Frauen kennen das Problem: An heißen Sommertagen leiden viele Menschen unter geschwollenen Füßen und einem Stauungsgefühl in den Beinen. Vor allem, wenn man beruflich bedingt viele Stunden sitzen oder stehen muss: Es kommt zu Ödemen. Erfahren Sie hier, was Sie selbst tun können, um Ihre Blutzirkulation zu verbessern: Beinödeme .