Vor zweihundert Jahren schrieb der Dichter Ernst Moritz Arndt ein Gedicht, in dem Eisen eine zentrale Rolle spielt. Es beginnt mit den Zeilen: „Der Gott, der Eisen wachsen ließ, der wollte keine Knechte. Drum gab er Säbel, Schwert und Spieß dem Mann in seine Rechte …“ In poetischer Weise wird hier das Eisen mit dem Lebenskampf in Verbindung gebracht. Und tatsächlich hängt dieses Metall – auch im menschlichen Körper – eng mit dem Thema Offensivität zusammen. Der berühmteste Arzt des Mittelalters, Paracelsus, ordnete das Eisen dem Mars zu. Als Planet ist dieser äußerst eisenhaltig, weshalb er am Abendhimmel rötlich leuchtet. In der römischen Kultur galt Mars als Gott des Krieges. Auch hier ist der enge Zusammenhang erkennbar zwischen Eisen als Metall und Eisen als Symbol für Wehrhaftigkeit und Kampf.
Was haben diese Überlegungen mit Eisenmangel zu tun? Viel! Eisen ist zentraler Bestandteil des roten Blutfarbstoffes Hämoglobin und dort Träger des Sauerstoffs. In der Lunge lädt sich das eisengesättigte Hämoglobin mit Sauerstoff auf und bringt es anschließend in jede Zelle des Körpers. Bekommt man über die Ernährung zuwenig Eisen oder kann der Darm es nicht ausreichend aus der Nahrung aufnehmen, ist die Eisenausstattung des Hämoglobins und damit auch seine Fähigkeit zur Sauerstoffaufladung herabgesetzt. Als Folge werden Organe und Gewebe nur unzureichend mit Sauerstoff versorgt, den sie für eine gesunde Funktion ihrer Zellen brauchen. Man wird müde, schlapp und kraftlos – und für den täglichen Lebenskampf steht nun zu wenig Energie zur Verfügung. Wenn Eisen fehlt, wird das Leben sehr anstrengend.
Die in früheren Zeiten Blutarmut genannte Eisenmangelanämie ist nicht immer leicht zu erkennen und häufig ein Zufallsbefund bei Blutuntersuchungen. Wer blutarm ist, fällt allerdings durch Müdigkeit, Appetitlosigkeit und Blässe auf. Zwar ist jeder mal müde und mag nichts essen, doch wenn diese Zustände chronisch werden, sollte man beim Hausarzt den Eisenspiegel prüfen lassen. Eine harmlose Blässe unterscheidet sich von der Eisenmangel-Blässe dadurch, dass die Augenbindehaut bei heruntergezogenem Unterlid sowie die Mundschleimhaut kräftig rot sind. Beides ist ein sicheres Zeichen für einen ausreichend hohen Eisen- und Hämoglobinspiegel. Sind Augenbindehaut und Mundschleimhaut jedoch auffällig hell, ist dies ein ziemlich sicheres Indiz für einen Mangel an Eisen und einen niedrigen Hämoglobinwert.
Weitere Symptome eines Eisenmangels sind raue Haut, brüchige Haare, Rillen in den Fingernägeln, eingerissene Mundwinkel, eine auffällige Neigung zu Mundschleimhautentzündungen (Aphthen), häufiges Frieren, Kopfschmerzen, Wetterfühligkeit, mangelnde nervliche Belastbarkeit und eine erhöhte Infektanfälligkeit. Es müssen nicht alle Symptome auftreten, aber wenn zwei oder drei der genannten Beschwerden vorkommen, sollte man doch mal seinen Eisenspiegel überprüfen lassen.
In der Schwangerschaft kann ein Eisenmangel die Neigung zu Frühgeburten erhöhen oder führt zu einem unterdurchschnittlich niedrigen Geburtsgewicht des Säuglings.
Menschen, die regelmäßig Fleisch essen, leiden seltener unter Eisenmangel, es sei denn, sie haben unerkannte Blutungen im Magen-Darm-Bereich, z. B. bei Magengeschwüren oder Darmkrebs. Chronischer Blutverlust kann den Eisenspiegel ebenso senken wie eine chronisch unzureichende Eisenversorgung über die Nahrung. Daneben gibt es Krankheiten des Verdauungstraktes, z. B. Zöliakie, bei denen die Eisenaufnahme im Darm gestört ist, so dass es trotz ausreichender Eisenzufuhr zu Mangelzuständen kommt. Auch Mädchen und Frauen, die dem Schlankheitswahn erliegen und Anzeichen von Magersucht zeigen, können eine Blutarmut entwickeln.
Hohe Eisenverluste können sich als Folge von starken Monatsblutungen bei Frauen, durch Blutspenden oder Leistungssport einstellen, ferner als Folge chronischer Nierenerkrankungen oder Schwermetallvergiftungen, insbesondere mit Blei und Cadmium.
Säuglinge und Kleinkinder, die viel Kuhmilch trinken, verlieren oft Eisen über ihren Stuhl.
Ein niedriger Eisenspiegel kann sich auch als Folge eines erhöhten Bedarfs einstellen, vor allem während starker Wachstumsschübe bei Kindern oder während Schwangerschaft und Stillzeit.
Eisenmangel kommt in Vegetarierfamilien häufiger vor, vor allem, wenn eine streng vegane Ernährungsweise praktiziert wird. Dies liegt nicht nur an der Unterversorgung mit Eisen, sondern auch an einem Mangel an Vitamin B12, das nur in tierischen Nahrungsmitteln enthalten ist. Wenn kein Fleisch auf dem Speiseplan steht, sollte man wenigstens regelmäßig Milch, Joghurt, Käse und Eierspeisen essen.
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