„Ein Jucken spür´ ich, ganz verstohlen, das Böse kommt auf leisen Sohlen.“ William Shakespeare hat beim Niederschreiben dieser Zeilen bestimmt nicht an den Scheidenpilz gedacht, aber ein leise sich einstellender und immer intensiver werdender Juckreiz an einer derart delikaten Stelle wie dem Scheideneingang lässt tatsächlich nur verstohlene Reaktionen zu, vor allem, wenn man sich gerade in der Öffentlichkeit befindet. Abgesehen vom lästigen Juckreiz ist ein Pilzbefall der Scheide immer auch ein Hinweis auf ein schlechtes Stoffwechselmilieu. Um Scheidenpilze dauerhaft loszuwerden, braucht es deshalb weitaus mehr als nur pilzabtötende Vaginalzäpfchen.
Das häufigste Symptom für einen Pilzbefall der Scheide ist ein Juckreiz im Bereich von Schamlippen, Scheidenvorhof und Scheideneingang. Der Juckreiz entsteht durch die Entzündung dieser Häute. Diese Entzündung zieht sich die Scheide hoch bis zum Gebärmutterhals, verursacht im oberen Scheidendrittel jedoch kein Jucken mehr, da es dort keine sensorischen Nerven für ein Juckreizempfinden gibt. Die entzündeten Schleimhäute sondern außerdem ein weißliches, zähes Sekret ab.
Der Nachweis einer Infektion mit Scheidenpilzen geschieht durch den Frauenarzt, der einen Abstrich nimmt und in den meisten Fällen bereits unter dem Mikroskop erkennen kann, ob die Scheide mit Pilzen infiziert ist. In 90 % der Fälle handelt es sich um den Pilz Candida albicans, der auch im Darm vorkommt. Dort ist er in sehr geringer Menge auch bei gesunden Menschen anzutreffen. Wenn jedoch der Stoffwechsel übersäuert ist, vermehrt sich Candida albicans auch im Darm in einer Weise, dass es der Darmschleimhaut schadet – und wandert bei Frauen aufgrund des nur wenige Zentimeter betragenden Abstandes zwischen Darmausgang und Scheideneingang gerne in die Scheide (Vagina) hoch.
Der Frauenarzt verschreibt gegen Scheidenpilz pilzabtötende Vaginalcremes oder -zäpfchen. Diese wirken natürlich auch, zumindest für´s erste. Allerdings bringen die eingesetzten Substanzen lediglich die Symptome des Vaginalpilzes zum Verschwinden, beseitigen die auslösenden Ursachen jedoch nicht. Die Rückfallquote ist dementsprechend hoch. Es gibt Frauen, die über Monate und Jahre immer und immer wieder mit Scheidenpilzen zu tun haben. Ihnen hilft auf Dauer nur eines: eine konsequente Milieusanierung.
Die häufigste Ursache für Scheidenpilze ist eine langdauernde Fehlernährung mit zu vielen Süßigkeiten, Kuchen und anderen Weißmehlprodukten, Kaffee und Alkohol, industriell vorgefertigter und mit vielen Zusatzstoffen versehener Nahrung sowie einem Mangel an naturbelassener Frischkost (siehe unten: Milieusanierung durch Ernährungsumstellung).
Weitere Auslöser und Ursachen sind Schwangerschaft, eine immunsuppressive Behandlung, Diabetes mellitus, eine Antibiotikatherapie oder eine allgemeine Minderung der Abwehrkraft durch andere Infektionskrankheiten, z. B. Atemwegsinfekte, Blasenentzündung und andere.
„Der Erreger ist nichts, das Milieu ist alles …“
… sagte der französische Biologe Louis Pasteur im 19. Jahrhundert. Pilze lieben ein feuchtwarmes Klima, von daher ist die Scheide für sie ein durchaus attraktiver Ort – unter manchen Voraussetzungen. Wenn das eigene Milieu geschwächt ist, hat die Scheidenschleimhaut zu wenig Abwehrkraft, um die aus dem Darm stammenden Pilze abzuwehren und ihr Aufsteigen vom Scheideneingang bis hoch zum Gebärmutterhals zu verhindern. Ist frau dagegen gut in ihrer Kraft, werden Darmpilze keine Chance haben, in die Scheide einzuwandern. Frauen, die ein gutes Stoffwechselmilieu besitzen, sich gesund ernähren, abwehrstark und seelisch im Gleichgewicht sind, werden weder unter Scheidenpilzen noch unter ihrer Voraussetzung, einen Pilzbefall des Darmes, leiden. Denn die tieferen Ursachen von Pilzinfektionen liegen ausschließlich im geschwächten Darm-, Stoffwechsel- und Schleimhautmilieu des erkrankten Menschen.
Jeder, der einmal mit wachen Augen durch den Wald spaziert ist, kennt das Phänomen: Ein gesunder Baum hat eine gesunde Rinde. Tote und abgefallene Äste hingegen, die nicht mehr über die Wurzeln mit Wasser und Nährstoffen versorgt werden, sind von Pilzen überwuchert und werden von ihnen zersetzt. Pilze haben von Natur aus eine Affinität zu totem oder zumindest energetisch unterversorgtem Gewebe. In diesem Sinn ist Pilzbefall immer auch ein Hinweis darauf, dass der Betroffene nicht ganz so „lebendig“ ist, wie er es sein könnte, wenn er wirklich gesund und voll in seiner Kraft wäre. Eine Therapie von Pilzerkrankungen (Mykosen) verlangt deshalb weitaus mehr als bloße Lokalbehandlungen mit Salben und Cremes. Sie sollte den ganzen Menschen umfassen und ihm dabei helfen, ein höheres Maß an Lebendigkeit und Vitalität wiederzuerlangen.
Pilze ernähren sich mit Vorliebe von Einfachzucker. Bei der Wahl seiner Nahrung kann man also entscheiden: Will man sich tote (= industriell verarbeitete) Nahrung zumuten und damit den Pilz ernähren? Oder versorgt man sich mit lebendigen Lebensmitteln (viel frisches Obst und Gemüse) und sorgt auf diese Weise, dass der Schmarotzerpilz abstirbt? So gesehen ist die tägliche Wahl meiner Ernährung streng genommen „eine Frage auf Leben und Tod“: Tote Nahrungsmittel fördern den Pilz und die Zersetzung der Schleimhaut durch ihn, lebendige Nahrungsmittel fördern die eigene Abwehr und Lebenskraft – und lassen den Pilz absterben. Das ist der eine Aspekt.
Der andere berührt ein sensibleres Thema: Die Scheide ist der Ort von Hingabe und Lust. Wiederkehrende Infektionen der Scheide können – aber müssen nicht – Ausdruck eines Konfliktes mit dem Partner sein. Wer ihm gegenüber unbewusste oder unausgesprochene Vorwürfe hegt, verwehrt ihm den Eingang zum intimsten Bereich, indem dieser durch eine Infektion für einen lustvollen Einsatz „unbrauchbar“ gemacht wird. Dann ist es wichtig, Leidvolles und Belastendes in der Beziehung anzusprechen und gemeinsam zu bearbeiten. Nur ein Paar, das wirklich offen miteinander umgeht und dessen Beziehung stark genug ist, um auch Differenzen und Verletzungen ansprechen und verarbeiten zu können, kann auf Dauer eine genussvolle, lebendige und von hindernden Infektionen freie Sexualität erleben. Frauen, die im Bereich des Seelischen „für saubere Verhältnisse sorgen“, werden für Pilzinfektionen der Scheide weniger anfällig sein.
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