Grüner Kaffee ist ein ganz normaler Kaffee und nicht, wie man zunächst vielleicht vermuten sollte, eine eigene Sorte. Im Gegenteil: Als grünen Kaffee kann man alle bekannten Kaffeesorten in ihrer natürlichen Form genießen. Denn er ist ein Kaffee, wie wir ihn kennen und lieben – nur in frischer, ungerösteter Form.
Eine besonders schmackhafte Sorte des grünen Kaffees ist Coffea arabica, von der sich auch die schwarze, geröstete Variante großer Bekanntheit erfreut. Bei den grünen Kaffeebohnen handelt es sich um die Samen des Kaffeebaums, der bis zu zehn Metern hoch werden kann. Seine Steinfrüchte enthalten jeweils zwei Bohnen. Das Hauptanbaugebiet von Kaffee ist Südamerika.
Die geernteten Kaffeebohnen werden vor der Weiterverarbeitung geschält. Dabei entfernt man zwei kleine Häutchen: die Pergamenthaut und die Silberhaut. So gewinnt man den grünen Kaffee, der nichts anderes ist als ein Rohkaffee vor dem Rösten. Je jünger die Frucht, desto grüner sind die Bohnen. Im fortgeschrittenen Reifestadium werden sie erst gelb, dann rot oder braun.
Grüner Kaffee wird nicht aufgebrüht, sondern ist ein Nahrungsergänzungsmittel, das man entweder als Pulver oder in Form von Kapseln zu sich nimmt, beispielsweise vor dem Essen mit einem Glas Wasser. Die optimale Tagesdosis liegt bei vier bis zehn Kapseln oder drei bis sechs Gramm Pulver.
Je nach Sorte, Reifungsgrad und Anbaugebiet können die Inhaltsstoffe von grünem Kaffee leicht schwanken. Der Koffeingehalt einer Tagesdosis ist bei ihm jedoch immer erheblich niedriger als in einer einzigen Tasse gerösteten Kaffees. Grüner Kaffee ist außerdem reich an Kalium, Calcium, Phosphor, Magnesium und Eisen; er enthält achtzehn Aminosäuren, ferner Enzyme und Polyphenole wie die Chlorogensäure: grüner Kaffee ist sogar das Lebensmittel mit dem höchsten Chlorogensäuregehalt schlechthin. Diese Substanz besitzt eine anregende Wirkung auf den Kohlehydrat- und Fettstoffwechsel.
Pulver und Kapseln von grünem Kaffee sind eine gute Alternative für Menschen, die schwarzen Kaffee schlecht vertragen, sei es, dass er sie nervös macht oder sie bis weit in die Nacht am Einschlafen hindert. Grüner Kaffee ist ein milder und überaus bekömmlicher Muntermacher, den man – insbesondere bei Verwendung als Kapseln – leicht entsprechend der individuellen Verträglichkeit dosieren kann. Grüner Kaffee steigert die körperliche Leistungsfähigkeit bei Müdigkeit, Konzentrationsstörungen und Energiemangel. Weil er die Fettverbrennung ankurbelt, empfiehlt er sich als unterstützende Nahrungsergänzung bei Kuren zur Gewichtsreduktion und als langfristig eingenommene Nahrungsergänzung für Menschen, die an Übergewicht leiden.
Grüner Kaffee kann hohen Blutdruck senken, sich hemmend auf Entzündungen auswirken, die Alterung der Haut verlangsamen und bei Diabetikern den Blutzuckerspiegel stabilisieren. Ähnlich wie grüner Tee ist er ein wertvolles Lebensmittel im Rahmen der Anti-Aging-Ernährung.
Sie fühlen sich vormittags oft müde und haben Schwierigkeiten, in Schwung zu kommen? Wenn Kaffee oder schwarzer Tee zu stark für Sie ist, können Sie eine Viertelstunde vor dem Frühstück zwei oder drei Kapseln grünen Kaffee mit einem großen Glas Wasser zu sich nehmen, und eine sanfte Dosis Koffein wird sie anschließend wacher und konzentrationsfähiger machen ohne ein Gefühl von Nervosität und innerer Unruhe.
Probieren Sie mal …
…folgende Verwendungsmöglichkeit: Menschen, die zu Tränensäcken und schlaffer Haut neigen, können sich die straffende und festigende Wirkung von grünem Kaffee zunutze machen, indem sie – je nach gewünschter Konsistenz – ein bis zwei Teelöffel Pulver mit zwei oder drei Esslöffeln Olivenöl vermischen und die so entstandene Paste als Maske auf das Gesicht auftragen. 15 bis 20 Minuten einwirken lassen und anschließend mit kaltem Wasser abspülen. Strafft die Haut und wirkt über die Chlorogensäure belebend auf dem Hautstoffwechsel.
Grüner Kaffee – macht munter und schlank
© Margret Rupprecht