Appetitlosigkeit bei Kindern

„Hab keinen Hunger“ oder „Nein, das mag ich nicht!“ Wie oft bekommen Eltern solche Sätze zu hören. Ein appetitloses Kind macht Sorgen. Und die wiederholte Nahrungsverweigerung kann für den kochenden Elternteil auch verletzend sein: da bereitet man liebevoll eine Mahlzeit zu und kassiert dann eine rüde Verweigerung.

Gut zu wissen: Bei Kindern sind Phasen von Appetitlosigkeit völlig normal. Sie haben mal mehr, mal weniger Hunger. Auch entwickeln sie immer wieder Phasen mit bestimmten Vorlieben und Abneigungen, denen sie mit nervtötender Penetranz frönen können: da verweigern sie wochenlang Obst und Gemüse und essen dann Karotten nur noch roh. Großwerden heißt eben auch: ausprobieren und experimentieren. Was schmeckt mir eigentlich und was schmeckt mir nicht? In diesen Phasen gibt es die absonderlichsten Eßgewohnheiten, z. B. die monatelange Vorliebe einer Dreijährigen für Blauschimmelkäse, von dem sie gar nicht genug bekommen konnte. Man darf das relativ konstante und ausgereifte Ernährungsverhalten von Erwachsenen nicht auf Kinder übertragen. Auch wird man mit Druck, Zwang und Strafen nur bedingten Erfolg haben, selbst wenn es sinnvoll ist, manche Dinge durchzusetzen. Zum Beispiel, dass es erst dann eine Nachspeise gibt, wenn das Hauptgericht aufgegessen worden ist.

Ein wirklicher Anlass zur Sorge und für den Besuch beim Kinderarzt ist erst dann gegeben, wenn Kinder über mehrere Monate nicht mehr zunehmen oder sogar an Gewicht verlieren.

Es gibt viele Gründe, warum ein Kind bei Tisch nichts essen mag: Hat es vielleicht eine Viertelstunde vorher zwei Gläser Saft getrunken? Oder ist es in seinen Gedanken noch ganz beim Spiel mit den Freunden und daher gar nicht aufnahmebereit für Anderes? Manchmal verderben auch Spannungen zwischen Vater und Mutter oder ein anstehender Elternabend in der Grundschule den Appetit des Kindes und schnüren ihm regelrecht den Hals zu. Psyche und Appetit gehören sehr eng zusammen.

Appetitlosigkeit bei Kindern – seelische Gründe?

Die ganz Kleinen wissen noch instinktiv, was sie brauchen. Sie bevorzugen eine Nahrung mit ausgewogenem Gehalt an Aminosäuren, den lebenswichtigen Eiweißbausteinen. Ältere Kinder greifen gerne nach hochkalorischen Nahrungsmitteln, mit denen sie ihren wachsenden Kalorienbedarf decken können. Nicht zuletzt deshalb erfreuen sich Pommes, Nudeln und Schokolade einer so großen Beliebtheit. Von Anfang an spielt aber auch das Vorbild der Eltern eine große Rolle: Kinder wollen das essen, was die Erwachsenen zu sich nehmen, weil sie damit beweisen können, dass sie „auch schon groß“ sind. Wenn Eltern viel Obst und Salat auf dem Speiseplan haben, selber bei Süßigkeiten zurückhaltend sind, nicht rauchen und in ihrer Ernährung alles in allem eine gute Portion Vernunft walten lassen, werden ihre heranwachsenden Kinder sich nach und nach dieselbe Ernährungsweise aneignen und ihr Leben lang tendenziell auch beibehalten. Und nicht zuletzt: Kinder sollten nach Möglichkeit beim Essen nicht allein sein. Am besten – wenn auch organisatorisch nicht immer leicht zu realisieren – sollte die Familie Frühstück, Mittagessen oder wenigstens das Abendessen gemeinsam einnehmen. Schon wenn ein Elternteil sich die Zeit nimmt, dem Kind beim Essen Gesellschaft zu leisten, ist viel gewonnen. Kinder, die alleine essen müssen, entwickeln häufig Appetitlosigkeit, weil sie sich langweilen. Appetit kommt vom lateinischen appetere – etwas haben wollen, erstrebenswert finden. Wenn Kinder sich allein gelassen fühlen, finden sie das gar nicht erstrebenswert. Das dämpft auch den Appetit.

Die Stimmung ist ein nicht zu unterschätzender Appetitmacher oder Appetitzügler: Ein Gemüseauflauf, bei dem alle zusammen am Tisch sitzen und sich nett miteinander unterhalten, schmeckt allemal besser als ein Stück Hackbraten vom Vortag, als man sich gestritten hatte. Appetit ist ein sensibler Indikator für den Grad an liebevollem Umgang miteinander und die in einer Familie gepflegte Esskultur.

Appetitlosigkeit bei Kindern, die sonst immer gute Esser sind, kann Zeichen einer angegriffenen Gesundheit oder einer bevorstehenden Krankheit sein. Bei Magen-Darm-Problemen, Bauchweh, Hals- und Ohrenschmerzen oder Harnwegsinfekten kann kleinen Menschen die Lust auf´s Essen schon mal vergehen. Dann ist Schonung und eine entsprechende Behandlung angesagt.

Praktische Tipps zur Appetitanregung

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© Margret Rupprecht

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