Reich an Vitamin C und mehrfach ungesättigten Fettsäuren
Hagebutte, eine Traditionspflanze der Volksmedizin
Er zählt zu den Rosengewächsen und kann bis zu fünf Metern hoch werden: der Hagebuttenstrauch (Rosa canina L.). Seit Jahrhunderten gehört er ähnlich wie Kamille und Pfefferminze zu den hoch geschätzten Heilpflanzen der Erfahrungsheilkunde. Die Volkstümlichkeit der Hagebutte spiegelt sich in ungezählten Namen wie Hundsrose, Zaunrose, Hainbutten, Hetscherln, Hiefen, Rosenbeere, Dornapfel, Butterfässlein, Arschkratzerl (ein Hinweis auf die Juckreiz auslösenden Fruchthaare), Haneputtchen, Buddeln, Jeepkes oder Hetschepetsch. Ihre Heimat ist Europa, Vorderasien und Nordafrika. Der Hagebuttenstrauch hat weiße Blüten und bildet im Spätsommer korallenrote, länglich-runde Früchte aus.
Wie werden Hagebuttenzubereitungen hergestellt?
Die eigentlichen Hagebutten sind, botanisch gesehen, Scheinfrüchte, in deren Inneren als eigentliche Samen zahlreiche kleine und sehr harte Nüsschen mit widerhakenbestückten Härchen zu finden sind. Kinder verwenden sie gerne als Juckpulver. Fruchtschalen und -kerne werden schonend getrocknet, vermahlen und das so entstehende Hagebuttenpulver anschließend mit Zellulosekapseln umhüllt. So können die wertvollen Inhaltsstoffe vollständig erhalten bleiben.
Eine weitere Zubereitungsform ist das Hagebuttenkernöl. Für seine Herstellung werden Hagebutten getrocknet, anschließend die kleinen Kerne aus dem Fruchtfleisch herausgelöst und kalt gepresst. Dabei entsteht ein klares gelbes Öl mit einem sehr wertvollen Fettsäurespektrum.
Welche wichtigen Inhaltsstoffe enthalten Hagebutten?
Hagebuttenkernöl enthält auf 100 ml etwa 60 % der wertvollen mehrfach ungesättigten Fettsäuren, die essentiell sind, dem Körper also von außen zugeführt werden müssen.
Hagebuttenfrüchte und die aus ihnen hergestellten Kapseln sind äußerst reich an Vitamin C; auf 100 Gramm enthalten sie acht Mal so viel Vitamin C wie Zitronen! Des Weiteren finden sich in ihnen Vitamin A, Folsäure, Beta-Carotin, Pektine, Fruchtsäuren, Gerbstoffe und das Antioxidans OPC. In Hagebuttenkernen und damit auch in dem aus ihnen bereiteten Pulver finden sich die antientzündlich wirksamen Galactolipide, die sich lindernd auf Gelenkentzündungen auswirken können. Weil Galactolipide hitzeempfindlich sind, werden sie bei der Zubereitung von Hagebuttentee und Hagebuttenmarmelade zerstört und sind daher nur in Hagebuttenpulver enthalten.
Bei welchen Regulationsstörungen wirkt Hagebutte ausgleichend?
Das Vitamin C in Hagebuttenkapseln stärkt das Immunsystem bei der Vorbeugung und Behandlung von Erkältungen und grippalen Infekten. Es fördert die Aufnahme von Eisen aus der Nahrung und wirkt damit Blutarmut, Müdigkeit und Erschöpfung entgegen. Es senkt die Histaminausschüttung und kann darüber Allergien reduzieren, wirkt Gelenk- und anderen Entzündungen entgegen und verlangsamt den Alterungsprozess.
Hagebuttenkernöl hält aufgrund seiner wertvollen Fettsäuren die Haut elastisch. Man verwendet es äußerlich bei trockener, rissiger, schuppiger und stumpfer Haut, bei Ekzemen, Psoriasis, zur Pflege von Narben, zur Vorbeugung und Behandlung von Schwangerschaftsstreifen, zur Hautpflege nach Verbrennungen und Verletzungen sowie zur Behandlung von verletztem Zahnfleisch. Die in Hagebuttenkernöl enthaltene trans-Retinolsäure regt die Kollagenbildung und damit die Hautregeneration an. Für die Versorgung mit mehrfach ungesättigten Fettsäuren gibt man Hagebuttenkernöl in Müslis, Dressings oder Desserts.
Praktische Tipps
Hagebuttenkapseln kann man routinemäßig morgens zum Frühstück einnehmen, um seine Gesundheit zu stärken. Man kann sie aber auch öffnen und das Pulver ins Müsli oder in Salatsaucen einrühren. Der Einsatzmöglichkeit in der Küche sind keine Grenzen gesetzt.
Probieren Sie mal …
…folgende Verwendungsmöglichkeit des Hagebuttenkernöls: Rühren Sie einen Teelöffel in Ihre Nachtcreme und tragen Sie diese gleichmäßig auf Gesicht und Dekolleté auf. Einfach und wirkungsvoll!
Im Winter schützt regelmäßiges Einölen mit Hagebuttenkernöl die Lippen vor Austrocknen und Rissen.
Hagebutte – stärkt die Widerstandsfähigkeit von Haut und Immunsystem
© Margret Rupprecht