Leinsamenmehl

Harmonisierung von Verdauungstätigkeit und hormoneller Regulation

Was ist Leinsamen?

Die auch Lein genannte Pflanze zählt zu den ältesten Kulturpflanzen des Abendlandes und wurde schon in der Steinzeit vom Menschen genutzt. Aus Lein lassen sich sowohl Fasern für die Tuchherstellung als auch Samen für die Gewinnung von Leinöl und Leinsamenmehl gewinnen.

Wie wird Leinsamenmehl hergestellt?

Die ungerösteten Samen des Lein werden zunächst entölt, um das wertvolle Leinöl zu gewinnen. Dabei entsteht ein sog. Presskuchen, der noch einen Ölanteil von 10 % enthält. Dieser Kuchen wird durch schonendes und gekühltes Mahlen zu Leinsamenmehl weiterverarbeitet.

Welche wichtigen Inhaltsstoffe enthält Leinsamenmehl?

Leinsamenmehl ist ein sehr hochwertiges Lebensmittel und enthält

Öl aus der Familie der Omega-Fettsäuren 3 und 6 im idealen Verhältnis von 5 zu 1

Diese regulieren Blutfettspiegel, Energie- und Sauerstoffhaushalt, wirken antientzündlich, verbessern die Durchblutung, die Sehkraft und die Gehirnfunktion.

Ballaststoffe in Form von Schleimstoffen

Sie regen bei Darmträgheit und Verstopfung die Verdauungstätigkeit an; bei Durchfall schützen und beruhigen sie die Darmschleimhaut, binden überschüssige Flüssigkeit und können Giftstoffe absorbieren.

Lignane aus der Familie der Phytoöstrogene

Diese hormonähnlichen Substanzen wirken bei der Frau harmonisierend auf den Östrogen- und beim Mann auf den Testosteronstoffwechsel. Bei Männern können Lignane den Spiegel des LDL-Cholesterins senken.

Kalzium, Phosphor und Selen

Wichtige Mineralstoffe für den Knochenstoffwechsel und die Schilddrüsenfunktion.

Phenolische Antioxidantien

Sie verlangsamen den Teilungsprozess von gesunden Zellen und erzielen darüber einen Anti-Aging-Effekt.

Vitamin B1, B2 und B6; Vitamin E, Nicotinsäure, Folsäure und Pantothensäure

Diese Vitamine stärken und stabilisieren das Nervensystem, verlangsamen den Alterungsprozess und unterstützen die Regeneration von Zellen, vor allem in den Bereichen Blutbildung, Magen- und Darmschleimhaut, Haare und Haut.

Bei welchen Regulationsstörungen wirkt Leinsamenmehl ausgleichend?

Ein regelmäßiger, täglicher Verzehr von Leinsamenmehl pflegt mit seinen schleimhaltigen Ballaststoffen den Darm und kann Verstopfung ebenso wie Durchfall beseitigen. Außerdem lindern Schleimstoffe die Beschwerden bei Gastritis, Reizmagen, übersäuertem Magen, Reizdarmsyndrom und entzündlichen Darmerkrankungen.

Wegen ihrer ausgleichenden Wirkungen auf das Hormonsystem bei Mann und Frau können die im Mehl enthaltenen Lignane hormonabhängigen Tumoren vorbeugen, beispielsweise Brustkrebs infolge einer Östrogendominanz, Gebärmutterhalskrebs und Eierstockkrebs. Zudem wirken Lignane ausgleichend bei Wechseljahrsbeschwerden. Beim Mann verlangsamen sie die Teilungsrate von Tumorzellen des Prostatakarzinoms. Lignane aus Leinsamen können bei Männern die Blutfettwerte im Rahmen einer Hypercholesterinämie normalisieren und wirken darüber Arteriosklerose, Bluthochdruck, Schlaganfall und Herzinfarkt entgegen.

Praktische Tipps

100 g Leinsamenmehl enthalten nur 3,7 g Kohlenhydrate. Dadurch ist es ein ideales Lebensmittel für die Low-Carb-Ernährung. Man kann mit dem trockenen und leicht nussig schmeckenden Mehl beim Backen von Brot und Kuchen herkömmliches Weizenmehl bis zu 30 % ersetzen. Leinsamenmehl ist vegan und glutenfrei. Es eignet sich auch gut als Zutat zu Müsli und kann über fertige Speisen gestreut, der Salatsauce beigegeben oder in Smoothies und Mixgetränken eingerührt werden.

Probieren Sie mal …

…folgende Mischung: Am Abend einen Teelöffel Leinsamenmehl mit 50 ml Wasser anrühren und über Nacht ziehen lassen. Morgens nüchtern vor dem Frühstück essen. Über den Tag zwei Liter Wasser oder Tee trinken. Ein echter Magen- und Darmreiniger!

Leinsamenmehl – hält Darm und Hormonsystem gesund

© Margret Rupprecht