Eine Rachenentzündung (Pharyngitis) gehört – vor allem in den Wintermonaten – zu den häufigsten Ursachen für einen Arztbesuch. Grippale Infekte müssen nicht immer sofort auf die Nase oder auf die Bronchien schlagen. Manchmal toben sie sich vor allem im Halsbereich aus und führen dort zu einer unangenehmen und schmerzhaften Schleimhautentzündung.
Eine akute Pharyngitis macht sich mit Schluckschmerzen, die bisweilen bis zum Ohr ausstrahlen können, ferner mit Trockenheitsgefühl, Hitzegefühl und Wundsein im Rachen bemerkbar. Oft gesellen sich Kratzen und Brennen im Hals sowie Räusperzwang und Hustenreiz hinzu. Das Krankheitsgefühl ist mehr oder weniger stark ausgeprägt. Meist ist der gesamte Rachenbereich betroffen, also vom Rachendach hinter der Nase bis hinunter auf Kehlkopfhöhe. Bei Kindern wird die Krankheit oft von Fieber und Halslymphknotenschwellungen begleitet. Meist handelt es sich um einen Virusinfekt mit darauf folgender bakterieller Sekundärinfektion. Eher selten sind Primärinfekte durch Bakterien. In diesem Fall wären Streptokokken, Haemophilus influenzae oder Pneumokokken für den Rachenkatarrh verantwortlich. Eine Rachenentzündung kann vor allem bei Kindern Auftakt einer Kinderkrankheit sein. Sie ist ein typisches Symptom im Anfangsstadium von Masern, Röteln und Scharlach.
Ein akuter Rachenkatarrh und vor allem der Schluckakt sind eine äußerst schmerzhafte Angelegenheit. Die Schleimhaut ist zunächst trocken, lackartig glatt und gerötet. Sie sondert einen farblosen, später zähen, gelben Schleim ab. Die Lymphknoten im Halsbereich können mit Schwellung und Schmerzhaftigkeit reagieren. Manchmal entwickelt sich gleichzeitig eine Mandelentzündung oder eine Seitenstrangangina. Bei schlechter Abwehrlage kann sich die Krankheit über Wochen hinziehen und einen chronischen oder wiederkehrenden Verlauf nehmen.
Wird die Rachenentzündung durch einen Virus ausgelöst, ist die Gabe eines Antibiotikums nutzlos, da Antibiotika gegen Viren nichts ausrichten können. Bei Patienten, deren Rachenentzündung mit Antibiotika behandelt wurde, erlebt man nicht selten, dass die akute Form der Pharyngitis in ein äußerst hartnäckiges chronisches Stadium übergeht. Nach Abklingen der akuten Entzündungszeichen bleibt ein Trockenheitsgefühl im Rachen zurück, das einen chronischen Zwang zum Hüsteln und Räuspern nach sich zieht. Gelegentlich kommt es zur Absonderung eines zähen Schleims, zu einem Kloßgefühl oder zu Hals- und Schluckbeschwerden in wechselnder Stärke. Die Beschwerden sind stark von klimatischen und Temperaturbedingungen abhängig. Am Meer lassen sie nach; bei trockener und heißer Luft nehmen sie zu. Oft können die Patienten den Beginn ihrer chronischen Rachenentzündung genau bestimmen. Fast immer liegt eine verschleppte oder mit Antibiotika unsachgemäß oder nicht ausreichend lang behandelte Rachenentzündung am Beginn der Krankengeschichte. Um dies zu vermeiden, ist es ratsam, einer Rachenentzündung erst einmal mit Naturheilmitteln zu Leibe zu rücken.
Daneben gibt es einige Fälle von chronischer Rachenentzündung, in denen eine anlagebedingte Funktionsschwäche der Schleimhaut oder chronische äußere Schädigungen für die Beschwerden verantwortlich sind, z. B. Staubbelastung am Arbeitsplatz, Arbeit in zugigen oder rauchigen Räumen (Fleischer, Gastwirte), Arbeitsräume mit falscher Klimatisierung, starker Nikotinkonsum, Mundatmung infolge von behinderter Nasenatmung oder hormonelle Fehlsteuerungen und Umstellungen wie Schilddrüsenunterfunktion oder die Wechseljahre der Frau.
Manchmal gibt die aktuelle Lebenssituation des Patienten entscheidende Hinweise auf die psychosomatischen Auslösefaktoren. Nicht selten steckt ein Beziehungsthema hinter dem Ausbruch der Krankheit: Man will nichts mehr „schlucken“ und ist nicht länger bereit, alles zu akzeptieren, was Andere von einem wollen, wogegen man sich selbst aber sträubt. Statt auf konstruktive Weise kämpferisch die eigenen Standpunkte zu verteidigen, findet der Kampf an der engen Pforte des Rachens statt, der den Eintritt ins Körperinnere bewacht. Menschen, die unter chronischem Räusperzwang leiden, kündigen gewissermaßen eine „Äußerung“ an, die ihnen jedoch im Hals stecken bleibt. Die Äußerung dringt nicht nach außen, wo sie eigentlich hingehört. Man möchte etwas von sich geben, traut sich aber nicht so recht. In hartnäckigen Fällen von chronischer Rachenentzündung versagen manchmal selbst gut gewählte Naturheilmittel. Eine Psychotherapie, in der das eigene Konfliktverhalten betrachtet und mehr Selbstbewusstsein trainiert wird, kann dann dafür sorgen, dass sich die Indikatorfunktion der Körpersymptome allmählich erübrigt und der chronische Rachenkatarrh endlich ausheilt.
Sie möchten diesen Abschnitt lesen?
Registrieren Sie sich hier als Abonnent und Sie erhalten einen dauerhaften Zugang zu allen praktischen Tipps und Selbstbehandlungsmöglichkeiten von diesem und mehr als 150 weiteren häufigen Krankheits- und Beschwerdebildern sowie naturheilkundlichen Themen auf dieser Selbstmedikationsseite.
Werden Sie zum Preis von nur 2,99 € pro Monat (Mindestbuchung 3 Monate, danach jederzeit kündbar) zum Manager Ihrer eigenen Gesundheit und der Ihrer Familie und unterstützen Sie den weiteren Ausbau dieser Seite mit Ihrem Abonnement. Erfahren Sie, wie Sie Ihr Wohlbefinden mit Naturheilkunde optimieren und wie viel Sie mit einfachen Maßnahmen selber tun können, um fit und gesund zu bleiben oder es wieder zu werden.
Jetzt abonnieren!© Margret Rupprecht
Zink: Wichtiges Antioxidans und Katalysator für dreihundert enzymatische Reaktionen
Vitamin C ist an zahlreichen Stoffwechselprozessen beteiligt und eine ausreichende Versorgung daher für Menschen in besonderen Lebenssituationen von großer Wichtigkeit: Schwangere Frauen, Raucher, Leistungssportler, Rekonvaleszenten, Kinder im Wachstumsalter und andere haben einen überdurchschnittlich hohen Vitamin-C-Bedarf.
Für infektanfällige Kinder ist dieser Satz besonders gültig, denn nichts belastet das noch unausgereifte Immunsystem eines Kindes so sehr wie Fehlernährung und Vitaminmangel.
Wer sich vollwertig und vitaminreich ernährt, muss sich nicht jeden Schnupfen einfangen, an dem der Nachbar leidet. Grippewellen gehen an ihm spurlos vorüber.
Wann brauchen kranke Kinder ein Antibiotikum und wann ist es verzichtbar?
Eine Mandelentzündung betrifft vor allem Kindergarten- und Schulkinder. Typische Symptome sind zwar Halsschmerzen und Schluckbeschwerden, doch stehen sie nicht unbedingt im Vordergrund der Beschwerden…