Hanf

Erstklassige Pflege für Gefäß- und Nervensystem

Speisehanf, ein wiederentdecktes Powernahrungsmittel

Hanf, Cannabis sativa L., ist nicht gleich Hanf und schon gar nicht in jedem Fall ein Rauschmittel! Während die in Ostasien angebaute Variante des indischen Hanfes wegen der in ihren Stängelspitzen enthaltenen halluzinogenen Substanz Tetrahydrocannabinol (THC) zu Haschisch verarbeitet werden kann, zählen Blüten und Samen des normalen, praktisch THC-freien Speisehanfs wegen ihrer wertvollen Inhaltsstoffe zu den hochwertigsten Nahrungsmitteln schlechthin. Der gewöhnliche Hanf ist eine etwa ein Meter hohe Pflanze mit fünf- bis neunzähnigen Blättern und in Knäueln zusammenstehenden Blüten. Er wird heute weltweit angebaut; seine Fasern verwendet man für die Herstellung von Stoffen, Seilen, Leinwänden und Baumaterialien.

Wie werden Lebensmittel aus Hanf hergestellt?

Die kleinen Samen der Hanfpflanze, auch Hanfnüsschen genannt, werden gleich nach der Ernte schonend getrocknet. Anschließend werden sie unter Sauerstoff- und Lichtausschluss entweder kalt gepresst, um aus ihnen das wertvolle Hanfsamenöl zu gewinnen, oder in einer Mörsermühle zu einem zarten Mus verarbeitet, das Hanfsamenmus. Aus den Blüten der Hanfpflanze kann man einen feinen Tee bereiten. Für einen Hanfblütentee werden die Blüten getrocknet und lichtgeschützt verpackt. Zur Herstellung dieser drei Lebensmittel wird im Naturkosthandel ausschließlich zertifizierter Speisehanf aus biologisch-dynamischem Anbau mit einem THC-Gehalt von weniger als 0,3 % verwendet.

Welche wichtigen Inhaltsstoffe enthält Hanf?

Hanfsamenöl und Hanfsamenmus weisen eine Fettsäurenzusammensetzung auf, die dem natürlichen Bedarf und Vorkommen von Omega-3-, Omega-6- und Omega-9-Fettsäuren im menschlichen Körper genau entspricht. Das in ihnen enthaltene Eiweiß enthält zudem alle Aminosäuren, die der Mensch für seinen Proteinstoffwechsel braucht. Außerdem sind Hanfsamen reich an Kalzium, Magnesium, Kalium und Eisen sowie an hochwertigen Antioxidantien wie Vitamin E. Bereits mit einem einzigen Esslöffel Hanfsamenöl kann man seinen gesamten Tagesbedarf an essentiellen Fettsäuren decken.

Hanfblüten sind reich an Cannabidiol, einer sanften Substanz, die im Gegensatz zu THC nicht berauschend, sondern krampflösend, entspannend und leicht schmerzlindernd wirkt, ohne jedoch in irgendeiner Weise abhängig zu machen.

Bei welchen Regulationsstörungen wirken Lebensmittel aus Hanf ausgleichend?

Hanfsamenöl und Hanfsamenmus sind wertvolle Lebensmittel für den täglichen Verzehr insbesondere bei Krankheitsbildern wie erhöhten Cholesterinwerten und Arteriosklerose, da ihre spezifische Fettsäurenzusammensetzung den Fettstoffwechsel verbessern und sich positiv auf die Blutgefäße auswirken kann. Die in Hanfsamen enthaltenen Substanzen können sich stressreduzierend und entzündungshemmend auswirken sowie einen antioxidativen Schutz für alle Zellen darstellen. Äußerlich angewendet beschleunigt Hanfsamenöl die Regeneration der Haut bei Neurodermitis, Schuppenflechte und anderen Ekzemformen.

Hanfblütentee ist in erster Linie ein aromatisches Genussgetränk. Will man ganz bewusst seine ausgesprochen beruhigende, entspannende und ausgleichende Wirkung nutzen, kann man 1 Eßlöffel Hanfblüten mit 400 ml Teewasser eine Stunde lang köcheln unter Zugabe von etwas Fett wie Sahne oder Kokosöl. Dann werden die in den Blüten gebundenen Cannabinoide stärker gelöst und können beim anschließenden Teegenuss ihre ausgleichende Wirkung besonders intensiv entfalten.

Praktische Tipps

Hanfsamenöl und Hanfsamenmus sollte man nicht erhitzen, um ihre wertvollen Inhaltsstoffe nicht zu zerstören. Sie sind mit ihrem zart-nussigen Geschmack ideal geeignet, um Müslis, Desserts, Smoothies und Saucen kurz vor dem Servieren zu verfeinern und den Speisen darüber eine gehaltvollere Note zu verleihen.

Probieren Sie mal …

…folgende Verwendungsmöglichkeit: Wenn Sie zu stumpfen Fingernägeln mit Nietnägeln und Hornhaut an den Rändern oder zu spröden, trockenen Lippen neigen, reiben Sie morgens und abends Nägel und Lippen mit Hanfsamenöl ein. Dieses Öl wird in der Kosmetik auch als „trockenes Öl“ bezeichnet, da es sehr schnell einzieht, ohne einen unangenehmen Fettfilm zu hinterlassen. Bei trockenen Haaren hat sich das Einmassieren von ein wenig Hanfsamenöl in den Haaransatz und in die Spitzen bewährt. Regelmäßige Haarkuren mit Hanfsamenöl über Nacht (am Morgen auszuwaschen) gibt den Haaren mehr Elastizität und Glanz.

Speisehanf – ausgleichend bei Fettstoffwechsel-störungen und innerer Unruhe

© Margret Rupprecht