Basilikumsamen

Gaumenerlebnis und Verdauungshilfe

Was ist Basilikumsamen?

Jeder kennt sie: die zarten, hellgrünen und hocharomatischen Blätter des krautig wachsenden Basilikums (Ocimum basilicum L.). Weniger bekannt ist, dass die Pflanze kleine, feine Samen ausbildet, die nicht nur eine Delikatesse in der Küche, sondern auch eine inhaltsstoffreiche und verdauungsfördernde Nahrungsergänzung sind. Basilikumsamen sind den inzwischen sehr bekannten und ebenfalls zur Familie der Lippenblütler zählenden Chiasamen recht ähnlich, im Unterschied zu diesen jedoch vollkommen schwarz und in der Form etwas länglicher. Die 1,5 bis 2 Millimeter langen Samen sind die Früchte, welche die Basilikumpflanze im Spätsommer gegen Ende ihrer Blütezeit ausbildet. Sie werden nach der Ernte bei niedrigen Temperaturen getrocknet oder zu Basilikumsamenöl weiterverarbeitet. Basilikumsamen haben ebenso wie das aus ihnen gewonnene fette Öl einen mild-nussigen und leicht scharfen Geschmack, der vielen Gerichten das gewisse Etwas verleiht.

Welche wichtigen Inhaltsstoffe enthält Basilikumsamen?

Basilikumsamen sind reich an fettem und ätherischem Öl. Letzteres enthält vor allem Linalool, Estragol und Eugenol, ferner Monoterpene wie Ocimen und Cineol, Sesquiterpene, Gerbstoffe, Flavonoide und das gefäßschützende Äsculosid. Basilikumsamenöl weist ein sehr gutes Verhältnis von Linolsäure (Omega-6) zu Alpha-Linolensäure (Omega-3) auf; in der Regel enthält es doppelt soviel Omega-3 wie Omega-6-Fettsäuren, was außer beim ebenfalls sehr hochwertigen Leinöl bei kaum einem anderen Öl zu finden ist. Sowohl Omega-3- wie auch Omega-6-Fettsäuren sind mehrfach ungesättigt und wirken sich günstig auf den Cholesterinspiegel aus.

Welche Wirkungen haben Basilikumsamen und Basilikumsamenöl?

Wegen ihres speziellen Fettsäurespektrums haben Basilikumsamen antientzündliche Effekte, weshalb die Ayurvedische Medizin sie zur Abschwellung der Gelenke bei Arthritis einsetzt und sie gegen Ablagerungen in den Blutgefässen verordnet, denn diese entstehen häufig als Folge entzündlicher Prozesse an den Gefäßwänden.

Gibt man Basilikumsamen in Wasser, quellen sie auf und vergrößern sich stark. Ihre löslichen Ballaststoffe gehen dabei aus der äußeren Samenschicht in das Wasser über und verleihen diesem eine gelartige Konsistenz. Deshalb lassen sich Basilikumsamen beim Kochen gut als Verdickungsmittel einsetzen. Wie andere sehr ballaststoffreiche Lebensmittel können sie ferner Blutzuckerspitzen verhindern (antidiabetischer Effekt), Blähungen und Verstopfung abbauen, die Darmschleimhäute pflegen, Sodbrennen reduzieren und Magenkrämpfe lindern.

Praktische Tipps

Sie leiden an Verstopfung? Dann gehören Basilikumsamen zu den schonendsten und nebenwirkungsfreiesten Abführmitteln, welche die Natur zu bieten hat: Trinken Sie jeden Abend etwa ein bis zwei Stunden vor dem Schlafengehen einen Eßlöffel Basilikumsamen, die vorher eine Stunde in 250 Millilitern Wasser eingeweicht worden sind. Dieser Drink sorgt am nächsten Tag für einen guten Stuhlgang und einen flachen Bauch.

Uneingeweicht können Sie Basilikumsamen in Getränke geben, Smoothies beimischen, als Topping über Salate streuen, in Saucen oder Käse einrühren, anstelle von Verdickungsmitteln in Desserts geben oder in Joghurt, Quark und Müslis mischen. Wenn man die Samen zerbeißt, platzen sie und machen ein herrliches Geschmackserlebnis! Wichtig: Immer mit viel Flüssigkeit verwenden, da Basilikumsamen im Magen-Darm-Trakt viel Wasser an sich ziehen.

Probieren Sie mal …

… den Basilikumsamen-Zitronen-Ingwer-Drink: Sie nehmen 250 ml kaltes Wasser, den Saft einer halben Zitrone, zwei Eßlöffel Basilikumsamen, zwei Teelöffel Ahornsirup und einige hauchdünn geschnittene Ingwerscheiben. Zunächst lassen sie die Basilikumssamen im Wasser eine halbe Stunde quellen. Anschließend geben Sie den Zitronensaft und die Ingwerscheiben dazu, süßen mit Ahornsirup und rühren gut um. Ein angenehmer und gesunder Drink für zwischendurch.

Basilikumsamen – die europäischen Chiasamen

© Margret Rupprecht