Niedriger Blutdruck bei Kindern

Niedriger Blutdruck bei Kindern ist besonders in der Pubertät ein häufiges Phänomen. Viele Heranwachsende leiden in dieser Lebensphase unter Hypotonie, einem Begriff, der sich aus den griechischen Wörtern hypo („unter“) und tónos(„Spannung“) ableitet und wörtlich „Spannungsmangel“ bedeutet. Doch dieser Blutunterdruck im Kindesalter betrifft nicht nur das Gefäßsystem, sondern zeigt sich oft auch auf emotionaler und psychischer Ebene.
Kinder und Jugendliche mit arterieller Hypotonie haben oft mit Antriebsschwäche zu kämpfen, die sich in Erschöpfung, Schwindel oder Konzentrationsproblemen äußern kann. Gerade im Schulalltag können diese Symptome dazu führen, dass sich Betroffene schwerer motivieren oder ihre Leistungsfähigkeit beeinträchtigt wird. Niedrige Blutdruckwerte bei Kindern gehen häufig mit kalten Händen und Füßen, Kopfschmerzen oder Kreislaufproblemen einher, insbesondere bei langem Stehen oder plötzlichem Aufstehen.
Während niedriger Blutdruck in der Medizin meist als harmlos gilt, kann er für betroffene Kinder eine echte Herausforderung sein. Eine gezielte Anpassung des Lebensstils – wie ausreichend Bewegung, eine salzreiche Ernährung und regelmäßige Flüssigkeitszufuhr – kann helfen, die Symptome der Hypotonie bei Kindern zu lindern. Auch naturheilkundliche Ansätze wie Wechselduschen, Kneipp-Anwendungen oder gezieltes Kreislauftraining können unterstützend wirken und die allgemeine Vitalität steigern.
Die klassischen Beschwerden einer Hypotonie gehen auf die Minderdurchblutung des Gehirns zurück und lassen sich als typische Kopfsymptome bezeichnen: Im Vordergrund stehen Sehstörungen. Den Kindern wird oft schwarz vor Augen bei längerem Stehen oder plötzlichem Aufstehen. Sie klagen über Schwindel, pulsierende Kopfschmerzen, Ohrensausen und Bewusstseinsstörungen, die von Benommenheitsgefühlen bis hin zur Ohnmacht gehen können. Diese Schwächezustände aktivieren den Nervus sympathicus, der daraufhin eine sofortige Gegenregulation einleitet: Adrenalin wird ausgeschüttet und der Herzschlag beschleunigt sich, um den Blutmangel im Kopf auszugleichen und das Gehirn wieder ausreichend mit Blut zu versorgen. Auch Frösteln, Schweißausbrüche und leichte Panikgefühle gehen auf die Gegenregulation durch den Sympathikusnerven zurück.
Jugendliche Hypotoniker merken ihre Beschwerden vor allem beim Aufstehen oder bei langem Sitzen und Stehen. Auch der Wechsel von kalten in warme Räume kann die Symptomatik auslösen. Die Kinder leiden häufig unter einer Anlaufschwäche am Morgen („Morgenmuffel“), ferner unter Konzentrationsstörungen, Leistungsschwäche, Tagesschläfrigkeit, Lust- und Freudlosigkeit, erhöhter Rückzugstendenz und einem vermehrten Schlafbedürfnis. Typisch sind auch häufiges Frieren, ein blasses Gesicht sowie chronisch kalte Hände und Füße. Wenn Kinder und Jugendliche sehr schnell wachsen, kommt ihr Herz-Kreislauf-System oft nicht mit. Niedriger Blutdruck findet sich deshalb bei ihnen überdurchschnittlich häufig. Auch wenn sich die Symptome zur Lebensmitte hin meist auswachsen, brauchen Schulkinder eine leichte Unterstützung mit konservativen und naturheilkundlichen Mitteln, um den Anforderungen ihres schulischen und familiären Alltags besser gewachsen zu sein.
Niederdrucksymptome können in manchen Fällen auch durch Flüssigkeitsmangel auftreten, z. B. bei starkem Schwitzen im Sportunterricht oder beim Fußballspielen an heißen Sommertagen, aufgrund einer Durchfallerkrankung oder bei Kindern, die „Trinkmuffel“ sind und generell zu wenig Flüssigkeit zu sich nehmen.
Hypotonie bei Kindern: Praktische Tipps zur Selbstbehandlung
Sie möchten diesen Abschnitt lesen?
Registrieren Sie sich hier als Abonnent und Sie erhalten einen dauerhaften Zugang zu allen praktischen Tipps und Selbstbehandlungsmöglichkeiten von diesem und mehr als 150 weiteren häufigen Krankheits- und Beschwerdebildern sowie naturheilkundlichen Themen auf dieser Selbstmedikationsseite.
Werden Sie zum Preis von nur 2,99 € pro Monat (Mindestbuchung 3 Monate, danach jederzeit kündbar) zum Manager Ihrer eigenen Gesundheit und der Ihrer Familie und unterstützen Sie den weiteren Ausbau dieser Seite mit Ihrem Abonnement. Erfahren Sie, wie Sie Ihr Wohlbefinden mit Naturheilkunde optimieren und wie viel Sie mit einfachen Maßnahmen selber tun können, um fit und gesund zu bleiben oder es wieder zu werden.
Jetzt abonnieren!Niedriger Blutdruck: Seelische Ursachen?
Die psychosomatische Medizin weist darauf hin, dass die Neigung zu niedrigem Blutdruck vor allem bei Menschen zu finden ist, denen es schwer fällt, den „Lebenskampf“ aufzunehmen. So wie ihr Blut nur wenig Widerstand bei den Wänden der Blutgefäße sucht und diese, bildlich gesehen, nicht ausreichend ausdehnt, geht auch der Hypotoniker nicht ganz an die Grenzen, an die er gehen könnte, wenn er im Vollbesitz seiner seelischen Kräfte wäre. So gesehen kann Hypotonie als körpersprachlicher Ausdruck für ein gewisses Ausweichen vor den Herausforderungen des Lebens verstanden werden. Betroffene Kinder neigen häufig dazu, notwendigen Konflikten, die sich zuhause oder auf dem Schulhof ergeben, aus dem Weg zu gehen. Sie wählen die Defensive, ziehen sich zurück und bekommen im wahrsten Sinne des Wortes „kalte Füße“. Ihre Lebensenergie (Blut) fließt nicht kraftvoll genug ins Zentrum (Herz) zurück, sondern bleibt in den Außenbezirken hängen. Die Kinder fühlen sich den Herausforderungen durch Schule, Familie und Spielkameraden gegenüber oft ohnmächtig. Dieses innere Ohnmachtsgefühl kann sich in einer Neigung zu äußerem „Umkippen“ zeigen.
Hypotone Kinder sind auffallend häufig still und gehorsam. Manche von ihnen haben traumatische Erlebnisse erfahren, die sich hemmend auf ihre innere Entwicklung auswirken, z. B. eine schwere Erkrankung, einen Umzug, den Tod eines Elternteils oder die Scheidung der Eltern. Hier können liebevolle und einfühlsame Gespräche eine wichtige Hilfe zur Verarbeitung sein, damit das Kind zu seiner ursprünglichen Kraft zurückfindet.
© Margret Rupprecht