Milchunverträglichkeit

Milchunverträglichkeit ist ein weit verbreitetes Phänomen, das sowohl Kinder als auch Erwachsene betreffen kann. „Die Milch macht’s!“ – mit diesem Werbeslogan warb die deutsche Agrarwirtschaft einst für Milch als gesundes Lebensmittel. Doch während sie für Menschen mit einem robusten Immunsystem und einem gesunden Verdauungstrakt wertvoll sein kann, stellt sie für viele Betroffene eine Herausforderung dar.
Hinter einer Milchzuckerunverträglichkeit oder Laktoseintoleranz steckt die Unfähigkeit des Körpers, Milchzucker (Laktose) richtig zu verdauen, was zu Verdauungsproblemen wie Blähungen, Durchfall oder Bauchschmerzen führen kann. Diese Form der Laktasemangel-Erkrankung tritt vor allem bei Jugendlichen und Erwachsenen auf. Eine andere Form der Milchunverträglichkeit ist die Milcheiweißallergie, die überwiegend Kleinkinder betrifft und mit Immunreaktionen wie Hautausschlägen, Atemproblemen oder Magen-Darm-Beschwerden einhergehen kann.
Ob Milchallergie, Kuhmilchallergie oder Milchproteinallergie – in jedem Fall ist es wichtig, auf eine angepasste Ernährung zu achten und gegebenenfalls Alternativen zu finden, um Beschwerden zu vermeiden. Wer unter Laktosemalabsorption leidet, kann oft durch eine gezielte Ernährungsumstellung und laktosefreie Produkte seine Symptome lindern und seine Lebensqualität verbessern.
Milchunverträglichkeit durch Milcheiweißallergie
Wenn Kinder eine Milcheiweißallergie entwickelt haben, machen sich die Symptome in der Regel auf zwei verschiedene Arten bemerkbar. Kinder, die Milch bisher gut vertragen haben, können eine Allergie gegen das darin enthaltene Protein von einem Tag auf den anderen entwickeln. Bei der Allergie vom Typ I kommt es innerhalb von Minuten zu ersten Symptomen, der sog. Sofortreaktion. Das Milcheiweiß wirkt als Allergen, auf das der Körper unmittelbar mit spezifischen IgE-Antikörpern reagiert, die eine Kaskade von Entzündungsreaktionen auslösen. Diese äußern sich häufig mit Bauchschmerzen, Blähungen, Durchfall, starkem Spucken oder Erbrechen. Auch Atemwegsreaktionen wie asthmatische Beschwerden oder plötzliche Kreislaufprobleme können auftreten.
Handelt es sich dagegen um den sog. Spättyp, eine Allergie vom Typ IV, entwickeln sich die Symptome zeitversetzt und verlaufen weniger dramatisch. Sie zeigen sich erst nach einigen Stunden bis Tagen, da sie nicht unmittelbar durch Antikörper vermittelt werden. Eine Milcheiweißallergie vom Spättyp macht sich mit Juckreiz, Hautausschlägen und Ekzemen, der Verschlechterung einer bereits vorhandenen Neurodermitis, Hautschwellungen, Symptomen von Nesselsucht, Magen-Darm-Beschwerden wie Bauchschmerzen und Blähungen oder Atemwegserkrankungen wie chronischem Schnupfen und wiederkehrenden Lungenentzündungen bemerkbar. Langfristig können sich daraus Gedeihstörungen und Unterernährung entwickeln.
Milchallergie durch Laktose-Intoleranz
Bei der Milchzuckerunverträglichkeit (Laktose-Intoleranz) wird Milcheiweiß zwar vertragen, doch kann aufgrund eines Enzymmangels der Milchzucker nicht ausreichend gespalten und somit verdaut werden. Das dafür nötige Enzym Lactase wird von den Schleimzellen des Dünndarms nur noch unzureichend gebildet. Typische Symptome für eine Laktose-Intoleranz sind Völlegefühl, Blähungen sowie krampfartige Bauchschmerzen bis hin zu Durchfällen unmittelbar nach dem Genuss von Milch und Milchprodukten – abhängig von der aufgenommenen Menge und vom Milchzuckergehalt des Produktes.
Damit Säuglinge die Muttermilch gut verdauen können, produziert ihr Darm noch reichlich das milchzuckerspaltende Enzym Lactase. Sobald Milch jedoch aufhört, zentrales Nahrungsmittel für das Kind zu sein, nimmt die Enzymproduktion für die Milchverdauung ab, wobei ein Rest an Lactaseproduktion während des ganzen Lebens erhalten bleibt – bei Menschen mit Milchzuckerunverträglichkeit ist diese Restproduktion allerdings sehr gering.
Beim sog. primären Lactasemangel hört die Produktion sehr früh auf, d. h. Betroffene bekommen schon um das zehnte Lebensjahr oder spätestens in der Pubertät Probleme mit der Milchverdauung. Der sekundäre Lactasemangel entwickelt sich dagegen in deutlich höherem Erwachsenenalter und wird oft ausgelöst durch Dünndarmerkrankungen wie Zöliakie, Morbus Crohn, bakteriellen oder Pilz-Infektionen, Darmgrippe oder Antibiotikagabe. Er kann sich in Einzelfällen wieder zurückbilden.
Milchunverträglichkeit: Praktische Tipps zur Selbstbehandlung
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