Keuchhusten
Keuchhusten ist mehr als nur eine bakterielle Infektion der Atemwege – er kann auch als Ausdruck einer tieferen körperlich-seelischen Wechselwirkung betrachtet werden. „Das Verständnis des Menschen in seiner leib-seelischen Ganzheit ist in besonderer Weise in der Kinderheilkunde vonnöten. Reagiert doch gerade das Kind auf emotionale Schwierigkeiten sehr häufig mit Organbeschwerden. Es geht dabei um parallel oder in Wechselwirkung stehende, unbewusste Abläufe, die – werden sie auch therapeutisch erkannt – einen günstigen Ablauf des Krankheitsgeschehens gewährleisten“, schreibt der psychosomatische Arzt Professor Rudolf Klußmann.
Gerade bei Pertussis, auch bekannt als Stickhusten oder Tussis convulsiva, spielen nicht nur die physischen Symptome eine Rolle, sondern auch psychosomatische Aspekte. Der anfallsartige, krampfartige Husten, der mit dieser Erkrankung einhergeht, kann Ausdruck einer tieferen Belastung sein. Kinder, deren Atemwege besonders empfindlich auf äußere und innere Reize reagieren, sind häufig anfälliger für starken Husten und hartnäckige Infektionen. Deshalb sollte die Behandlung nicht nur auf die Bekämpfung der bakteriellen Erreger abzielen, sondern auch die emotionalen und psychosomatischen Aspekte berücksichtigen. Ein ganzheitlicher Ansatz, der die körperlichen und seelischen Ursachen von anfallsartigem Husten mit einbezieht, kann helfen, den Heilungsverlauf positiv zu beeinflussen und langfristige gesundheitliche Stabilität zu fördern.
Keuchhusten: Seelische Ursachen und körperliche Symptome
Keuchhusten ist eine der gefährlichsten Kinderkrankheiten, vor allem für Babys im ersten Lebensjahr. Er tritt vor allem dann auf, wenn Kleinkinder mit der Entwicklung einer gesunden Aggression Probleme bekommen. Aggression ist ein lebenswichtiges Prinzip, gleichzeitig aber von bedrohlicher Dimension. Werden Themen und Verhaltensweisen, die im Zusammenhang mit einer gesunden Offensivität und Impulsivität stehen, von Eltern und Erziehern offen oder unbewusst tabuisiert und unterdrückt, können sich beim Kind notwendige Aggressionsdurchbrüche nicht entwickeln. Die daraus entstehende Hemmung äußert sich in sehr bildhaften Beschwerden: Keuchhustenkinder entwickeln einen nicht löslichen und damit nicht „erlösenden“ Husten, der anfallsartig verläuft und mit einer lebensbedrohlichen Verkrampfung einhergeht: das Kind bekommt seine Hustenanfälle kaum noch in den Griff. Wie gefährlich es ist, Aggressivität unterdrücken zu müssen, zeigt sich in der Unfähigkeit, überhaupt noch Luft in die Lungen zu bekommen. Ältere Kinder greifen während des Hustenanfalls nach der Technik, durch eine schnappende Atmung einatmen zu können. Wenn die Luft am geschwollenen Kehlkopf vorbei eingesogen wird, entsteht das typische Keuchgeräusch.
Stickhusten: Wann in die Klinik?
Für Säuglinge sind die typischen Atemschwierigkeiten des Keuchhustens sehr gefährlich, da sie noch nicht die spezielle Atemtechnik entwickeln können, durch Keuchen Luft in die Lungen zu bekommen. Bei Verdacht auf Keuchhusten sollte ein Baby deshalb nach Möglichkeit sofort in die Klinik, wo es beobachtet wird, nötigenfalls Sauerstoff zugeführt bekommt und die Austrocknung, die als Folge des heftigen Erbrechens durch hochgewürgten Schleim auftritt, durch Infusionen ausgeglichen werden kann. Zu den gefürchteten Komplikationen beim Keuchhusten von Säuglingen zählen Atemstillstand und Lungenentzündung.
Pertussis: Vorbeugen durch eine ausgeglichene Psyche
In der Fachliteratur der Kinderheilkunde wird ausschließlich die Schutzimpfung als einzige wirklich wirksame Vorbeugungsmaßnahme gegen Keuchhusten erwähnt. Diese entspringt einem Krankheitsverständnis, dessen Wurzeln in Biochemie und Immunologie gründen. Dass es auch eine seelische Schutzimpfung geben kann, liest man nirgends. Sie ist in erster Linie eine Aufgabe für die Eltern: den gesunden aggressiven Impulsen ihres Kindes zum Durchbruch zu verhelfen, Erziehung zu Mut und Zivilcourage, das Fördern von Konfliktfähigkeit, Einsatzfreude, Offensivität, Durchsetzungsfähigkeit und Selbstbehauptung. In dem Maße, wie Eltern bei sich selbst Offensivität und Impulsivität zulassen können, sind ihre Kinder vor Keuchhusten geschützt. Behindern Eltern hingegen die Aggressionsentwicklung ihres Kindes aus einem falsch verstandenem Harmoniebedürfnis, kann dies zu (lebensgefährlichen) Krämpfen führen und blockiert die Entwicklung zum „elastischen“ Umgang mit aggressiven Impulsen im Erwachsenenalter.
Kinderärzte verschreiben bei Verdacht auf Keuchhusten in der Regel Antibiotika, vor allem Erythromyzin. Bei schweren Verlaufsformen und insbesondere bei Babys sind Antibiotika in manchen Fällen notwendig und unverzichtbar.
Tussis convulsiva: Praktische Tipps zur Sofort- und Begleitbehandlung
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