Weizenkleie bei Verstopfung

Weizenkleie: Gesunder Muntermacher für den trägen Darm

„Wie unbegreiflich wir Menschen uns in manchen Stücken benehmen, das zeigt so recht, wenn auch nur in einem kleinen, unscheinbaren Punkte, die Behandlung der Kleie. Jede Dienstmagd wirft die Kleie den Schweinen vor, die Kleie, die, ich möchte sagen, gesündere und kräftigere Wirkstoffe enthält als das Mehl selbst. Viel vernünftiger würde diejenige Hausmutter handeln, welche die nahr- und heilkräftige Kleie sorgfältig in selbsteigenen Verwahr nähme und dieses edle, nahrhafte und gesunde Heilmittel ihren schwachen Kindern gönnte.“

 

Man möchte meinen, dieses Zitat entstamme einem älteren Lehrbuch für vollwertige Ernährung. Doch dem ist nicht so. Sein Autor ist einer der prominentesten Naturheilkundigen Deutschlands, Pfarrer Sebastian Kneipp, der bereits vor über 150 Jahren den hohen Nährwert und die positiven Wirkungen der Weizenkleie auf Stoffwechsel und Verdauung kannte und sie deshalb nicht nur seinen Patienten, sondern auch den Lesern seines Standardwerkes Meine Wasserkur wärmstens an Herz legte.

Verstopfung – Wie viel Stuhlgang ist „normal“?

Das Hauptanwendungsgebiet für die Weizenkleie ist Verstopfung (Obstipation), also die übermäßig lange Verweildauer der unverdaulichen Nahrungsreste im Dickdarm. Verstopfung ist durch eine erschwerte und zu seltene Abgabe von meist kleinen Stuhlmengen gekennzeichnet, die häufig mit dem Gefühl einer anstrengenden und unvollständigen Entleerung verbunden ist. Der Stuhl selbst ist meist trocken, hart und klumpig.

Die Verdauungsgewohnheiten sind von Mensch zu Mensch äußerst unterschiedlich. Als üblich gilt eine Stuhlentleerung pro Tag, die ohne Probleme, d. h. ohne eine starke Bauchpresse, ohne sich aufbauende Blähungen und ohne ungenügendes Entleerungsgefühl abläuft. Wer sich ballaststoffarm ernährt, hat aber womöglich nur an jedem zweiten Tag eine Stuhlentleerung, während hingegen bei Vegetariern zwei bis drei Stuhlgänge pro Tag durchaus nicht ungewöhnlich sind. Die Schulmedizin hat deshalb als Rahmen für eine normale Darmentleerung die Formel 3 x täglich bis 3 x wöchentlich aufgestellt. Vier und mehr Darmentleerungen pro Tag gelten als Durchfall und weniger als drei Stuhlgänge pro Woche als Verstopfung – medizinisch gesehen.

Als grobe Orientierungshilfe ist diese Formel sicherlich sinnvoll und angemessen, doch sollte auch das subjektive Gefühl des Patienten mitberücksichtigt werden: Es gibt durchaus Menschen, die jeden Tag Stuhlgang haben, aber sich dennoch immer etwas verstopft fühlen, weil die Passagezeit der Nahrung im Darm bei ihnen einfach zu lang ist.

Ob die unverdaulichen Nahrungsreste einer Mahlzeit nach bereits einem Tag oder erst nach drei bis vier Tagen den Darm verlassen, macht für das Wohlgefühl eines Menschen einen ganz erheblichen Unterschied aus. Ist die Verweildauer zu lang, fühlt man sich träge und beschwert, ganz abgesehen davon, dass sich durch Gärungs- und Fäulnisprozesse im Darm Gifte bilden können, die nicht nur die Darmschleimhaut, sondern auch Leber und Stoffwechsel belasten. Viele Menschen mit z. B. unreiner Haut haben in Wirklichkeit gar kein Hautproblem, sondern aufgrund einer chronischen Verstopfung zu viele toxische Stoffe im Darm.

Ursachen für Darmträgheit und Verstopfung

Die Verstopfung ist ein Symptom für zahlreiche funktionelle und organische Störungen, wobei die organischen Störungen bei weitem die selteneren Ursachen darstellen. Dennoch soll kurz auf sie eingegangen werden:

Organische Gründe für eine Obstipation sind z. B. Tumore, Verengungen des Darmkanals durch schrumpfende Narben nach Geschwüren, ferner Divertikel (Darmwandausstülpungen), Hämorrhoiden, Aftereinrisse, Mastdarmvorfall, ein Mangel an Gallensäuren, eine Unterfunktion der Schilddrüse, neurologische Störungen, Eisenmangel oder hormonelle Umstellungen während einer Schwangerschaft. Deshalb sollte eine Obstipation zunächst immer erst vom Haus- oder Facharzt abgeklärt werden, da sie unter Umständen operativ behandelt werden muss. Aber diese organischen Ursachen lassen sich nur bei vergleichsweise wenigen Patienten finden.

 

Darmträgheit und Verstopfung sind ein Beschwerdebild, bzw. eine manifeste Erkrankung, die man mit Fug und Recht als Volksleiden bezeichnen kann. Immerhin leidet etwa jeder Zehnte unter einer funktionellen oder sog. „habituellen“ Obstipation, wobei Frauen weitaus häufiger betroffen sind als Männer. Interessanterweise ist die Darmträgheit in Ländern mit einem hohen Verzehr von Rohfasern (Ballaststoffen) weitaus seltener zu finden. Und genau da liegt der Schlüssel zur Lösung des Problems: Die häufigsten Ursachen für eine habituelle Obstipation sind ballaststoffarme Ernährung, Bewegungsmangel und eine zu geringe Trinkmenge.

Weizenkleie: Praktische Tipps zur Selbstbehandlung

Sie möchten diesen Abschnitt lesen?

Registrieren Sie sich hier als Abonnent und Sie erhalten einen dauerhaften Zugang zu allen praktischen Tipps und Selbstbehandlungsmöglichkeiten von diesem und mehr als 150 weiteren häufigen Krankheits- und Beschwerdebildern sowie naturheilkundlichen Themen auf dieser Selbstmedikationsseite.

Werden Sie zum Preis von nur 2,99 € pro Monat (Mindestbuchung 3 Monate, danach jederzeit kündbar) zum Manager Ihrer eigenen Gesundheit und der Ihrer Familie und unterstützen Sie den weiteren Ausbau dieser Seite mit Ihrem Abonnement. Erfahren Sie, wie Sie Ihr Wohlbefinden mit Naturheilkunde optimieren und wie viel Sie mit einfachen Maßnahmen selber tun können, um fit und gesund zu bleiben oder es wieder zu werden.

Jetzt abonnieren!

© Margret Rupprecht

Das könnte Sie auch interessieren

  • Verstopfung bei Kindern

    Unter Verstopfung (Obstipation) versteht die Medizin einen zu harten, zu seltenen oder zu kleinvolumigen Stuhl. Wenn Menschen weniger als drei Mal in der Woche ihren Darm entleeren, gelten sie als verstopft.

     

  • Hämorrhoiden

    Der Übergang vom Mastdarm zum Enddarm ist sehr gefäßreich. Die Gefäße sichern zusammen mit der Muskulatur den sicheren Verschluss des Darmes.

     

  • Lebertherapie

    Hier erfahren Sie, wie Ihre Leber arbeitet, woran sie erkrankt und was Sie selbst tun können, um Ihre Leberwerte und die Funktionsfähigkeit Ihrer Leber zu verbessern – auch dann schon, wenn Ihre Leberwerte noch im Normbereich liegen.

     

  • Fasten und Gewichtsreduktion

    Fasten ist eine bewusste Form der Nahrungsverweigerung.

     

  • Ernährung in den Wechseljahren

    Die Frau wird unkonzentrierter, vergesslicher und fühlt sich häufig antriebslos und niedergedrückt.

     

  • Magersucht

    Die „Sucht nach dem Dünnsein“ führt zu einer Essstörung, die einen absichtlich herbeigeführten und aufrechterhaltenen Gewichtsverlust nach sich zieht. Die Krankheit trifft vor allem junge Frauen zwischen zwölf und fünfundzwanzig Jahren. Die Patientinnen zwingen sich meist zu einer strengen Diät oder verweigern die Nahrung total…